Effizient und emotional erhellt

Wahrnehmungsorientierte Beleuchtung für moderne Büros: Warum maximale Flexibilität, Human Centric Lighting und effiziente Leuchten entscheidend sind.

Im Zentrum guter Büroarchitektur steht der Mensch und neben ansprechender Innenarchitektur damit auch das optimale Licht zu jeder Zeit des Tages. Das ist besonders wichtig, weil sich die Anforderungen an moderne Büros grundlegend verändert haben. Es braucht mehr Möglichkeiten zur Zusammenarbeit in Teams und eine verbesserte Aufenthaltsqualität, um Anreize gegenüber der Arbeit von zu Hause zu schaffen. Büros müssen für flexibles Arbeiten wandelbar sein und gleichermaßen inspirieren, um zu einem Ort für Ideenaustausch zu werden. Es braucht eine Lichtplanung, die hochwertig, zukunftssicher und nachhaltig ist. Ob Büro, Co-Working-Space, Kreativ- oder Boutique-Office. Erfahren Sie, was moderne Bürobeleuchtung umfasst, die zeitloses Design und maximale Flexibilität für zukünftige Entwicklungen bietet.

Licht für die Büros von morgen muss zudem energieeffizient eingesetzt werden und das Wohlbefinden der Menschen steigern. Beide Aspekte ergeben sich unter anderem aus einem bestimmten Planungsansatz. Statt Licht großflächig einzusetzen, lassen sich effiziente Konzepte realisieren, die nur dort Licht spenden, wo es gebraucht und auch gesehen wird. Eine solche zonale Beleuchtung spart nicht nur Energie; optimal abgestimmte Lichtverhältnisse wirken sich auch positiv auf Produktivität und Kreativität aus und fördern das Wohlbefinden der Menschen.

Human Centric Lighting

Hier setzt der wahrnehmungsorientierte Planungsansatz von Human Centric Lighting (HCL) an: HCL berücksichtigt nicht nur die visuelle Wahrnehmung von Licht, sondern bezieht auch die emotionale und biologische Wirkung auf den Menschen ein, indem es seinen circadianen Rhythmus unterstützt. Um dies umzusetzen, werden dimmbare Leuchten mit unterschiedlichen Lichtfarben und Lichtverteilungen benötigt. Auch die Wandflutung ist ein wesentlicher Bestandteil von HCL-Konzepten, denn vertikale Flächen bestimmen die visuelle Wahrnehmung des Menschen. Darüber hinaus tragen helle Wände dazu bei, ein angenehmes Kontrastverhältnis zwischen Computerbildschirmen und dem Raum herzustellen. Sie erhöhen den Eindruck von Helligkeit und erleichtern die Orientierung in der Architektur.

Mit der ERCO „AAA“-Strategie lässt sich Human Centric Lighting in modernen Büros oder Co-Working-Spaces praktisch umsetzen: Die Formel steht für Architektur – das Sichtbarmachen von vertikalen Flächen zur besseren Orientierung, Aktivität – das Fördern von zwischenmenschlichem Kontakt und konzentriertem Arbeiten durch gutes Licht und Atmosphäre – das Ermöglichen einer angenehmen Beleuchtung zu jeder Tageszeit: echtes Human Centric Lighting, als Basis für flexible Lichtkonzepte im Büro.

Ein Beispiel für Human Centric Lighting-Konzepte ist das Downlightsystem Iku: Mit unterschiedlichen Lichtverteilungen und Lichtfarben inklusive tunable white sowie flexibler, drahtloser Konnektivität für dynamische Steuerungsszenarien unterstützen sie das Wohlbefinden der Mitarbeitenden. Die Iku Work Downlights sind speziell auf die Anforderungen der Arbeitsplatzbeleuchtung (EN 12464) abgestimmt und bieten normgerechten Blendschutz mit einem UGR < 19. Sie sind mit den Lichtverteilungen wide flood (ca. 60°) und oval wide flood (ca. 60° x 80°) erhältlich. Iku bietet ein Dimmverhalten bis zu 0,1 % sowie flimmerfreies Licht – ideal für störungsfreie Video­telefonate.

Wandflutung nach der neuen EN 12464

Durch die Überarbeitung der EN 12464, der Norm von 2021 für die Beleuchtung von Arbeitsplätzen im Innenraum, hat die Beleuchtung von Wänden eine größere Relevanz erhalten.

Die neue Fassung empfiehlt für die Arbeit in Büros nicht mehr 75 lx, sondern 150 lx als mittlere Beleuchtungsstärke auf vertikalen Flächen. In Räumen mit wenig Tageslicht oder um dem Sehvermögen aller Altersgruppen gerecht zu werden, sollte dieser Wert sogar auf bis zu 300 lx angehoben werden. Wandflutung kann dazu beitragen, visuelle Ermüdung und Augenbelastung vorzubeugen. Durch die Beleuchtung der Wände wird der Kontrast zwischen sonst kaum beleuchteten Wänden und hinterleuchteten Computermonitoren verringert. Dadurch müssen sich die Augen nicht ständig auf unterschiedliche Helligkeitsstufen einstellen, was zu visueller Ermüdung führen kann.

Effizienz und Nachhaltigkeit

Geht es um das Thema nachhaltige Beleuchtung, wird seit Jahren reflexartig die Lichtausbeute der Leuchte in Lumen pro Watt (lm/W) als Kriterium angeführt. Effizienz ist allerdings keine Garantie für Nachhaltigkeit. Nachhaltig beleuchten bedeutet, Licht nur dort einzusetzen, wo es gebraucht wird – sprich, wo es für die menschliche Wahrnehmung erforderlich ist. Wichtiger als eine lm/W-Betrachtung ist daher die Frage, welche Beleuchtungsstärke mit der aufgewendeten elektrischen Energie erreicht wird. Die Metrik für Nachhaltigkeit ist die Effektivität in Lux pro Watt (lx/W). Da eine gleichmäßige Wandflutung jedoch keine Akzentbeleuchtung ist, empfiehlt sich die Betrachtung der Anschlussleistung pro Fläche für 100 lx (W/m² pro 100 lx) als Referenz zu nehmen: Effiziente Stromschienen-Wandfluter etwa benötigen nur 1,7 W/m² pro 100 lx, das neue lineare Lichtbandsystem Invia von ERCO nur 1,6 W/m² pro 100 lx.

Ein Raum wirkt erst richtig hell, wenn die Wände gleichmäßig beleuchtet werden, denn diese befinden sich im direkten Sichtfeld. Das benötigt im Vergleich weit weniger Licht und Energie als die flächendeckende Beleuchtung des Bodens für einen ähnlichen Helligkeitseindruck. Wenn anstelle des Bodens die Wände mit 100 lx beleuchtet werden, erscheint der Raum heller – einfach, weil eine größere Fläche im Sichtfeld ist und eine Oberfläche mit höherem Reflexionsgrad beleuchtet wird.

Zonierte Lichtplanung

Kann Bürobeleuchtung attraktiv und zugleich wirtschaftlich sein? Ein enges normatives Korsett und tradierte Planungsansätze mit ausschließlich gleichförmiger Grundbeleuchtung ohne Wahrnehmungshierarchien führen zu unbefriedigenden Lichtlösungen in Büros. Ein fehlender Bezug zur jeweiligen Nutzung sowie ein monotoner Gesamteindruck zählen zu den Nachteilen. Im Gegensatz zu quantitativ ausgerichteten Lichtkonzepten basiert die wahrnehmungsorientierte Lichtplanung im Büro auf einer bedarfsorientierten Zonierung des Raums.

Zonierte Beleuchtung analysiert, wo der Nutzer welches Licht benötigt: Gut abgeblendete Leuchten bei gleichzeitig hohen zylindrischen Beleuchtungsstärken beleuchten die Arbeitsplätze, ermöglichen guten Sehkomfort und schaffen eine gute Beleuchtung der Gesichter. Beleuchtete vertikale Flächen sorgen für einen hellen Raumeindruck und ausgewogene Kontrastverhältnisse bei der Bildschirmarbeit. Die Beleuchtung der Verkehrszone im Mittelgang ermöglicht eine angenehme Orientierung.

Für eine energieeffiziente zonierte Grundbeleuchtung sollten die Positionen der Leuchten auf die Arbeitstische abgestimmt sein. Um einen hellen Raumeindruck aufzubauen, befinden sich Wandfluter an der Stirnseite des Büros. Die mittlere Gangzone erhält dagegen eine lineare Grundbeleuchtung über die Lichtverteilung oval flood. Wird Licht nur dort eingesetzt, wo es gebraucht wird, werden insgesamt weniger Leuchten benötigt, als bei einer flächendeckenden Beleuchtung des ganzen Raumes.

Um bei der Grundbeleuchtung dennoch genügend Helligkeit zu erzeugen und Licht zielgerecht einzusetzen, sind Downlights mit präzisen Optiken entscheidend, die mehr Licht auf die Zielfläche bringen. Downlights gibt es mit hoher Systemlichtausbeute von >100 lm/W, UGR < 19 für hohen Sehkomfort und hochqualitativen LEDs mit L90 B10 für einen sehr guten Lichtstromerhalt. Dies ist eine Basis für wirtschaftliche und langlebige Grundbeleuchtung für moderne Büros sowie Top-Zertifizierungen bei Green Building Standards.

Maximale Flexibilität für Büros

Büroräume sind heute so vielfältig wie die Arbeit selbst. Vom Einzel- oder Großraumbüro bis zum Co-Working-Space – jede Büroform stellt andere Anforderungen an den Grundriss und damit an die Beleuchtung. Ein wichtiger Aspekt ist, dabei die größtmögliche Flexibilität beizubehalten. Die ideale Antwort auf die geforderte Vielseitigkeit moderner Arbeitswelten sind beispielsweise Downlights für Stromschienen. Der Leuchtentyp verbindet den hohen Sehkomfort von Downlights mit der Flexibilität von Strahlern. Anstatt starr an der Decke montiert zu sein, sitzt die Leuchte in einer Stromschiene. Ändert sich die Anordnung der Möbel im Büro, lässt sich die Leuchte mit wenigen Handgriffen werkzeuglos in der Schiene neu positionieren und fixieren. So passt sich die Leuchte im Handumdrehen an die Umgebung an. Die gute Abblendung sorgt für perfekten Sehkomfort. Downlights an der Stromschiene eignen sich hervorragend zur flexiblen Grundbeleuchtung. Des Weiteren gibt es Wandfluter für Stromschienen, die eine gleichmäßige vertikale Beleuchtung schaffen.

Noch mehr Flexibilität bringt die Bluetooth-Steuerung der Beleuchtung. Mit dem Smartphone oder Tablet lässt sich Licht via Casambi Bluetooth einfach schalten und dimmen. Auch Sensoren für Tageslicht- und Bewegungserkennung können einfach in das System integriert werden. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können das Beleuchtungsniveau für ihren Arbeitsplatz individuell anpassen oder vorprogrammierte Lichtszenen einstellen.

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