Denkmalschutz: Silvertower Frankfurt a. M.

Eigentlich erwartbar: Nun hat das Landesamt für Denkmalpflege Hessen den sogenannten „Silvertower“ in die Denkmalliste aufgenommen: „Das 1978 fertiggestellte Hochhaus für die Zentralverwaltung der Dresdner Bank war bis 1990 das höchste Gebäude der Bundesrepublik [dann wurde der Messeturm von Helmut Jahn fertiggestellt; Be. K.]. Mit seiner charakteristischen Fassadenhaut aus geschosshohen [4 mm dicken; Be. K.] Aluminiumpaneelen mit durchgängig abgerundeten Kanten zählt es zu den markantesten, weithin stadtbildprägenden Hochhäusern, das bis heute nichts von seiner ursprünglichen Strahlkraft eingebüßt hat.“ (Denkmalamt)

Dass dem heute noch so ist, hat das Haus (und offensichtlich auch die Stadt) auch der Arbeit des Architekturbüros schneider+schumacher zu verdanken. Die behutsame Revitalisierung (2008-2011) – die den 166 m hohen, 32 Geschosse beinhaltenden Büroturm technisch und energetisch auf den neuesten Stand brachte – hatte damals schon gezeigt, dass das Bauen im und mit dem Bestand beste Ergebnisse liefert und auch die Weiterverwendung von Originalbauteilen wirtschaftlich möglich ist: „Neben den baukulturellen Aspekten wird in einem Urban-Mining-Prozess der wertvolle Rohstoff Aluminium an Ort und Stelle durch Direktrecycling erhalten – auch in dieser Hinsicht ein Projekt, das seiner Zeit voraus ist.“ (schneider+schumacher) Dass das eine Architektensicht ist und nicht die der Stadt, zeigte der unnötige, aber möglicherweise lukrative Abriss des AfE-Turms, auf dessen Gelände heute zwei Hochhäuser von cyrusmoser stehen; mit Hotel, Büro und Wohneigentum (Apartments), die eine „Misch­nutzung des Quartiers“ erzeugen sollten, mit der „die Wandlung des Kulturcampus zu einem Ort der Begegnung, an dem gemeinsam geforscht, gelebt und gearbeitet wird, weiter vorangetrieben und gefördert“ werde (Investoren). Das ist bisher gescheitert. Be. K.

www.schneider-schumacher.de, www.kulturcampusfrankfurt.de
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