Wie reagieren wir auf die Krise? Wir fragten bei Emanuele Bressan und Andrea Botter aus Italien nach
Emanuele Bressan und Andrea Botter aus Italien, die in der DBZ 5 mit ihrem Projekt der Kongresshalle in Agordo vertreten sind, haben uns ihre Situation beschreiben.
Im Moment sind die Umstände in Italien für jeden kritisch. Die neuen Dekrete, die aus Sicherheitsgründen von der Regierung erlassen wurden, zwingen uns als Architekten, unseren Arbeitsalltag neu auszurichten. Am besorgniserregendsten ist die Unsicherheit über die Dauer des Stopps und die anschließende Wiederaufnahme der Arbeit.
Wir bleiben jedoch positiv und ergreifen diesen obligatorischen Stopp, um unsere Arbeit neu zu organisieren und zu verbessern und nutzen diese Tage (wenn das Telefon nicht mehr endlos klingelt), um neue kreative Recherchen durchzuführen.
Noch bevor das Exekutivdekret erlassen wurde, hatten wir unsere beiden Studios so organisiert, dass Mitarbeiter direkt von zu Hause aus arbeiten können. Die Fernarbeitserfahrungen, die zwischen unseren beiden Studios bereits üblich waren, wurden dank moderner IT-Systeme als Homeoffices auf ihre jeweiligen Mitarbeiter ausgeweitet, was nicht ohne Störungen abläuft und so hoffen wir, dass die Situation bald gelöst wird.
Da alle Baustellen- und dazugehörigen Verwaltungsarbeiten eingestellt wurden, ist die Dringlichkeit und Intensität unserer Arbeit erheblich gesunken. Es besteht daher die Notwendigkeit, sich neu zu erfinden und die Zeit für die interne Reorganisation der Studien zu nutzen. Derzeit gibt es keine sozialen Sicherheitsnetze für Architekturbüros.
Emanuele Bressan, Agordo/IT und Andrea Botter,Montebelluna/IT, 27. März 2020