Neubau eines Pfarrsaals, Herbolzheim

Der neue Pfarrsaal der Kirchengemeinde Herbolzheim-Rheinhausen, entworfen vom Freiburger Büro K9 Architekten, passt sich durch seine eingeschossige Bauweise dem Gelände und der vorhandenen Bebauung an. Das schlichte Polygon wirkt wie eine Verlängerung der Friedhofsmauer und bildet zusammen mit der barocken Kirche und dem denkmalgeschützten Altbau ein stimmiges Ensemble. Der Neubau beherbergt den Gemeindesaal, Funktionsräume, eine Küche mit Durchreiche und ein Foyer in Richtung Kirchplatz. Im rückwärtigen Bereich öffnet sich der Saal in Richtung des Gartens.

Die Außenfassade des Polygons besteht aus Stampfbeton in vielfältigen Farbpigmentierungen und Höhen, was ihr eine warme und natürliche Anmutung verleiht. Eine spezielle Schalung sorgte dafür, dass keine Ankerlöcher in der Oberfläche zu sehen sind. Die Schichthöhen definierten die Architekten vor und nahmen diese bei den weiteren Arbeitsabschnitten exakt wieder auf. Die Stahlbetonwand im Saal ist als Verlängerung der alten Friedhofmauer in Rot pigmentiertem Sichtbeton ausgeführt. Als Blickfang dient ein in die Innenwand eingelassenes Fenster, das außen flächenbündig in der Stampfbetonfassade sitzt.

Stampfbeton ist eine der ältesten Betonarten. Unbewehrter Beton auf Basis von Natursteinen und Zement wird durch Druckstöße verdichtet. Der Stampfbeton des neuen Gemeindezentrums wurde auf der Baustelle mit geringem Wasserzementwert, C 25/30 und Farbpigmenten angemischt und in erdfeuchter Konsistenz schichtweise in die Schalung eingebracht. Während der Planungsphase wurden die Architekten vom InformationsZentrum Beton in technischen Fragen unterstütztInformationsZentrum Beton GmbHwww.beton.org
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