Museum der Kulturen in Basel
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Die Basler Herzog & de Meuron haben sich zur Zeit dem Equilibrismus verschrieben, viele ihrer jüngsten Projekte könnten für den Versuch stehen, die Welt in ein neues Gleichgewicht zu bringen. Aktuell taten sie das am Museum der Kulturen in Basel, dem ältesten völkerkundlichen Museum Europas aus der Mitte des 19. Jahrhunderts.
Zentrales Element des Umbaus durch HdeM ist die Verwandlung des Daches in einen räumlich komplexen Ausstellungsraum, dessen gefaltete Struktur sich trotz der ungewöhnlich glänzenden, sechseckigen Keramikplatten fast schon unauffällig in die Landschaft der Basler Altstadtdächer einfügt; unauffälliger als ursprünglich gewollt, Einsprachen haben eine höhere Auftürmung des Daches verhindert.
Der Dachausstellungskörper mit 600 m² stützenfreier Fläche kragt über dem Eingangsbereich in den Hof hinaus, ein ebenfalls zur Entwurfsstrategie gehöriger mehrschichtiger Pflanzenvorhang deckt Teile der Südwestfassade ab. Und noch ein Thema jüngerer Entwurfsstrategie wurde an diesem Museumprojekt umgesetzt: das der Anhebung der Lasten (optisch) in einen frei schwebenden Zustand. Mit der Verlegung des Eingangs in den Keller, wurde der darüber stehende Anbau (1915–17 von Vischer und Söhne) durch die Verglasung darunter zum Schweben gebracht. Die Vermauerung der alten Fenster und die gezielte Öffnung der Wände durch Schlitze finden sich in Duisburg wieder.