Gasometer wird „Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst“
Der Bau diente als Gasspeicher für die umliegenden Industrieanlagen der Gutehoffnunghütte und der Kokerei Osterfeld. Direkt nach Kriegsende brannte er bei Reparaturarbeiten ab, wurde neu aufgebaut und erst 1988 stillgelegt. Der Ruhr AG war – glücklicherweise! – sein Abriss zu teuer, so geriet das gigantische Volumen in den Blick von IBA Emscher Chef Karl Ganser. Dessen Charisma und Weitsicht, aber sicherlich auch dessen Drohung, seinen Posten niederzulegen, wenn der Turm abgerissen würde, haben wir es zu verdanken, dass der Gasometer ab 1994 als Ausstellungsraum eröffnen konnte. Mit Christos und Jeanne-Claudes „The Wall (Die Mauer)“-Ausstellung erlangte der Gasometer Weltruhm, bis heute kommen jährlich ca. 1 Mio. Besucher zum Gasometer … Gegenüber, am Centro, werden es nicht viel mehr sein.
Da nun das Bauwerk neben seinem Status als höchster Ausstellungsraum Europas auch schlicht eines der wenigen noch so sichtbaren Symbole für ein bedeutendes Stück deutscher Industriegeschichte ist, wurde ihm jetzt der Titel „Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst“ verliehen. Seit 2007 erhielten 25 Bauwerke eine solche Auszeichnung, zu allen findet man auf der angegebenen Website ausführliche Informationen. Die Marke „Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst“ wird durch die Bundesingenieurkammer und die jeweilige Ingenieurkammer des Landes verliehen, in welcher das Wahrzeichen zu finden ist. Offiziell lautet der Titel „Historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland“. Gratulation!
Be. K.