Farbe als Gestaltungsmittel
Deutscher Fassadenpreis 2008
verliehen

Zum 17. Mal zeigt der von Brillux initiierte Deutsche Fassadenpreis, welche enorm wichtige Rolle die farbige Gestaltung in der Fassadenarchitektur spielt. Erstmalig vergab die Jury die Preise nach einem neuen Reglement, und teilte die Wettbewerbsbeiträge in vier Objektkategorien ein: Bei der feierlichen Preisverleihung im September in Münster wurden jeweils zwei 1., 2. und 3. Preise sowie ein Sonderpreis vergeben und sechs Anerkennungen ausgesprochen. Die Preisträger freuten sich über insgesamt 17 400 €.

Vier unterschiedliche Wettbewerbskate-gorien waren vorgesehen, vergeben wurden die Auszeichnungen aber nur in den Sparten Wohn- und Geschäftshäuser, historische Gebäude und Stilfassaden sowie öffentliche Gebäude. In der Kategorie Industrie- und Gewerbebauten entschied sich die elfköpfige Jury gegen eine Preisvergabe.


Wohn- und Geschäftshäuser

1. Preis. In einem Gründerzeitquartier in Berlin-Weißensee entstanden fünf schmale, individuell geplante Stadthäuser. Eines dieser Häuser fällt besonders auf. Es setzt sich mit seiner erdigen Farbigkeit auf ungewöhnliche Weise gegen seine farbigen Nachbarn durch – mit einer ganz besonderen Mischung aus Zurückhaltung, Frische, Selbstbewusstsein und Eleganz; verantwortlich dafür sind die Fensterumrahmungen aus mineralischem Recycling-Material. Planer: Hildebrandt Lay Klippert Architektur. Ausführender Betrieb, Romeo Zaccaria Putz & Stuck, beide Berlin.

2. Preis. In dieser Kategorie vergab die Jury ebenfalls in die Hauptstadt: für eine ausgezeichnete Sanierungsleistung an das Berliner Büro buchner+wienke Architekten in Kooperation mit franke architekten LPH3 und den Malerbetrieb Nico Garz aus Wandlitz.
3. Preis. Das dritte Preisträgerobjekt dieser Kategorie zeigt auf elegante Weise, dass auch problematische Gebäudehüllen, wie sie bei den Hochhäusern der 60er Jahre vorzufinden sind, aufgewertet werden können. Zusammen ausgezeichnet wurden für diese Arbeit der Hausbesitzer, die Baugenossenschaft der Buchdrucker, die Architekten Augustin + Sawallich sowie das ausführende Handwerkerteam von Dinger Malereibetrieb, alle Hamburg.


Öffentliche Gebäude

Einstimmig fiel die Entscheidung der Jury, in dieser Kategorie drei Anerkennungen auszusprechen: für die farbig inspirierende Arbeit von Hellriegel Architekten (Köln) und dem Niederzierer Malerbetrieb Team Decker an einer denkmalgeschützten Grundschule in Köln-
Merheim aus den 50er Jahren; für das vom Berliner Büro Behles & Jochimsen Architek­ten vorgestellte und von der Berliner Ausbau GmbH im Bereich Malerarbeiten ausgeführte Objekt Kindertagesstätte in Berlin-Oberschöneweide sowie für das St. Josefs Altenheim in Neuss-Grimlinghausen, Plake Schmale Architekten GmbH (Neuss), Handwerksbetrieb Reugels & Lenzen (Mönchen­gladbach).


Historische Gebäude und Stilfassaden

1. Preis. In dieser Kategorie wird die Leistung eines Betriebes ausgezeichnet, der sich auf Instandsetzung und Erhalt von Gebäuden spezialisiert hat: die Firma Mattischent aus Langenhagen. In Hannover sanierte das Bauunternehmen die Fassade eines 1907 im Jugendstil erbauten Eckhauses vollständig unter Erhalt beziehungsweise Reproduktion der vorgefundenen Putzstrukturen sowie stilgebundenen Elemente.
2. Preis. Die Jury hebt die äußerst sensible, vornehme und elegante Ausdeutung und Farbgebung in gedeckten Beigetönen bei dieser Fassadenrenovierung des Stadthau­ses an der Münchener Giselastraße hervor (Ingenieurbüro Zeckser, München, und der Malerbetrieb Seiler, Eichenau).
3. Preis. Ein Stück ihres gründerzeitlichen Bauerbes erhielt die Lutherstadt Wittenberg mit dieser prämierten Sanierungsleistung zurück. Ein inzwischen unter Denkmalschutz stehendes Wohn- und Geschäftshaus wurde aufwendig wiederhergestellt (N + K Planungs- und Ingenieurbüro, Wittenberg, und die Firma Malermeister Steffen Heinrich, Mochau).

Drei Anerkennungen

Da die Kategorie Historische Gebäude und Stilfassaden ein weites Feld mit großartigen planerischen und handwerklichen Leistungen darstellt, vergab das Preisgericht – mit Blick auf die Ergebnisse nicht überraschend häufig einstimmig – zusätzlich zu den drei Preisen drei weitere Anerkennungen.


Sonderpreis

Mit dem zum ersten Mal in der Geschichte des Wettbewerbs verliehenen Sonderpreis zeichnete die Jury ein saniertes Einfamilienhaus in Bocholt aus den 50er Jahren aus (Winkelmann Architekten und Maler Winkelmann aus Isselburg).


Deutscher Fassadenpreis 2009

Für den folgenden Wettbewerb 2009 sind die Teilnahmeunterlagen spätestens ab Anfang 2009 verfügbar und können bei Brillux per Fax 02 51/71 88-4 39 oder unter info@fassadenpreis.de angefordert werden. B.F.

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