East Side Gallery
Ob Investor oder Bezirks-Bürgermeister: Die Stimmung wegen der Beschädigung der Mauer-Galerie ist aggressiv

Das Gerangel um Erhalt und Schutz des Mauerrestes, der im Wesentlichen auch deshalb so emotional geführt wird, erklärt sich aus der längeren Vorgeschichte dieses Projektes und der hier beteiligten über 100 KünstlerInnen. Schon im Juli 2006 wurde ein 40 m langer Teil der East Side Gallery herausgelöst und gen Westen auf den ehemaligen Todesstreifen umgesetzt. Grund war der Bau der O2-World gegenüber der Galerie. Den Besuchern des Veranstaltungshauses sollte durch die Lücke ein ungestörter Blick auf das Spreeufer ermöglicht werden.

Aktuell begannen die Bauarbeiten für die Umsetzung von Teilen der East Side Gallery am 1. März 2013 in aller Frühe, um Platz für den Wiederaufbau der Brommybrücke zu schaffen, die die Mühlenstraße über die Spree mit Kreuzberg verbinden soll. Kolportiert wird allerdings, dass mit dem Abriss von Mauerteilen einem Investor nachgegeben wird, der hinter der Mauer Luxuswohnungen geplant hat, die der Bezirk offenbar lange schon genehmigt hat. Ebenso soll Raum für einen Fluchtweg von dem öffentlich begehbaren Grünstreifen zwischen Spree und East Side Gallery entstehen. Das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg giebt an, nicht über den Abriss informiert gewesen zu sein, den das Landesdenkmalamt und die Oberste Denkmalbehörde wohl "abgesegnet“ habe (Bezirksbürgermeister Franz Schulz gegenüber der Bild-Zeitung). Die Arbeiten wurden aufgrund des Protests von etwa 400 Demonstranten zunächst eingestellt, der Investor hat ein Moratorium bis zum 18. März zugesagt.

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