Architektur und Mode
Symposium der Akademie der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen am 24. April 2009 in Kooperation mit dem Deutschen Architekturmuseum, der Firma FSB und der DBZ Deutsche Bauzeitschrift als Medienpartner

Sowohl bei der Architektur als auch in der Mode geht es immer wieder um Fragen der Qualität. Um allerdings Qualität einfordern und beanspruchen zu können, braucht man Wissen und Sensibilität. Wir leben in einer hochspezialisierten Welt. Sie ruft nach vernetztem Denken und gegenseitigem gedanklichen Austausch zwischen unterschiedlichen Disziplinen, um zu neuen Sichtweisen zu gelangen. Innerhalb der Grundlagenarbeit der Akademie der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen findet deshalb seit über zehn Jahren eine intensive Auseinandersetzung mit Schnittstellen / Nahtstellen zu anderen Kulturbereichen statt. Beispielhaft seien hier „Architektur und Musik“, „Architektur und Literatur“, „Architektur und Film“, „Architektur und Theater“ und „Architektur und Kochkultur“ erwähnt. Bei diesen und weiteren Themen wurden grundsätzliche Beziehungen, Parallelen und Unterschiede zwischen den jeweiligen Disziplinen aufgezeigt. Dies erfolgte grundsätzlich in der Form von interdisziplinären Symposien und in einigen Fällen auch in darauf aufbauenden Buchpublikationen / Veröffentlichungen in Fachzeitschriften. Am 24. April 2009 steht das Thema „Architektur und Mode“ im Fokus. Es wird im Rahmen eines Symposiums im Zisterzienserkloster Eberbach im Rheingau im Fokus stehen.

Die Auseinandersetzung mit Mode scheint in Zeiten der Wirtschafts- und Finanzkrise zunächst nicht das dringlichste Thema für Architekten zu sein. Doch geht es hierbei nicht um das Aufzeigen schneller Trends und flüchtiger Modeerscheinungen, sondern vielmehr um grundsätzliche strukturelle Analogien / Unterschiede und darum, wie man sie für das Bauwesen fruchtbar machen kann.

Architektur und Mode haben mehrere
Bezugspunkte und Schnittstellen aufzuweisen: Neben der Befriedigung existentieller Grundbedürfnisse haben also beide Bereiche gestalterische Aufgaben zu lösen, die von hoher kultureller Bedeutung und großer
sozialer Tragweite sein können. Diese strukturelle Verwandtschaft der beiden Disziplinen lässt sich auch an den Begriffsanalogien wie „Wand“ und „Gewand“, “(Fassaden-)
Verkleidung“ und „Kleid“ oder wie der „Schnitt“ einer Wohnung beziehungsweise der „Schnitt“ eines Kleides erkennen. Als Bau-Kunst und Bekleidungs-Kunst haben
Architektur und Mode einen kreativen, gestalterischen Schaffensprozess gemein. Sowohl Architekten als auch Modedesignern stellt sich immer wieder die Frage nach dem Neuen, dem Originären und Noch-nicht-Dagewesenem; beide sind immer auf der Suche nach Anregungen, Ideen und Anstößen, beide brauchen Quellen, aus denen sich ihre Imaginationen und Inspirationen speisen. Gleichzeitig bauen die Entwerfer in beiden Berufsgruppen, je nach persönlichem Stil
unterschiedlich intensiv, auf Traditionen auf.

In beiden Fachdisziplinen kommen neben den allgemeinen Trends die individuellen „Handschriften“ einiger herausragender Persönlichkeiten („Trendsetter“) eine immer größere Bedeutung zu. Im Gegensatz zu früheren Stilepochen sind heutzutage immer mehr sehr verschiedenartige Strömungen
zu verzeichnen und man spricht von einem Stilpluralismus. So spannend diese Entwicklung im Einzelnen auch sein mag, geht hiermit auch gleichzeitig eine starke Verunsicherung einher. Sowohl in der Mode als auch in der Architektur gibt es deshalb eine zunehmende Parallelströmung, die stark auf traditionelle Werte fokussiert ist.

In dem interdisziplinären Symposium
„Architektur und Mode“ werden internationale Fachleute mit Vorträgen, mit visuellen Beiträgen und Aufführungen aus unterschiedlichen Blickwinkeln Schlaglichter auf die Schnittmengen der Bereiche Architektur und Mode werfen.

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