Cooling Cities

Die Erdtemperaturen, also die unserer gar nicht so dicken Lebenshülle, steigen. Und mit diesem Anstieg steigen die Risiken, dass sich unser Klima drastisch verändert. Treibhaus-Effekte sind hier ursächlich, verantwortlich ist der Mensch mit seiner Haltung, alles ließe sich machen.

Leider neigen wir meist dazu, das entstandene Problem nicht direkt anzugehen, sondern die Auswirkungen des Klimawandels – zum Beispiel den Temperaturanstieg – mittels Technologie zu mildern; wobei Technologie häufig auf Ressourcenverbrauch setzt usw. Ein Beispiel der geschilderten Milderungssorte ist der „KlimaKover“ – ein „energiesparendes, modulares System, das öffentliche Räume mit 10-fach geringerem Energieverbrauch als herkömmliche Klimaanlagen kühlt“, so sein Erfinder, Jakob Strømann-Andersen, Direktor für Innovation und Nachhaltigkeit bei Henning Larsen. Was der „KlimaKover“ als ein Massenprodukt klimatisch bedeutet (Entwicklung, Herstellung, Transporte, Aufbau, Reparatur, Rückbau) hat Henning Larsen nicht gerechnet.

Der KlimaKover – frei übersetzt „Klimahülle“ – nutzt Strahlungskühlungstechnologie, um Hitze-stress (in der Stadt) zu reduzieren. Das System leitet gekühltes Wasser durch Mikrorohre in transparenten Strahlungspaneelen und entzieht so dem Körper direkt Wärme.

Ein Stoffschirm reduziert die Sonneneinstrahlung, während die offene Struktur natürliche Luftzirkulation ermöglicht. Dank einer infrarotdurchlässigen Membran, die die Paneele vor Konden­sation schützt, funktioniert das System auch bei heiß-feuchtem Klima wie in New York, wo ein erster Pavillon auf Governors Island noch bis Ende November 2025 öffentlich zugänglich steht.

Dass künstliche Klimatisierung nicht für ganze Stadträume eingesetzt werden kann, sollte auch Henning-Larsen bekannt sein. Punktuell leistet ein schattenspendender Baum Vergleichbares und zudem mehr: Schall- und Feinstaubreduk­tion, Feuchteregulierung und – wenn artgerecht gepflanzt – CO₂-Reduktion. Als ein Beispiel für klimastrategisches Bauen, das eine ganze Stadt im Blick hat, wäre die Stadt Leipzig zu nennen, die sich mit ihrem „Straßenbaumkonzept 2030“ das Ziel gesetzt hat, jedes Jahr 1 000 neue klimaresiliente Bäume zu pflanzen (UBA 2024). KlimaKover? Stadtplanung! Be. K.

www.henninglarsen.com/news

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