Serpentine Pavillon 2025 eröffnet am 6. Juni
„A Capsule in Time“: Entwurf stammt von Marina Tabassum 20.05.2025 |Der 24. Serpentine Pavillon stammt in diesem Jahr aus der Feder der bangladeschischen Architektin Marina Tabassum und ihrem Büro Marina Tabassum Architects (MTA). Er wird am 6. Juni 2025 im Serpentine South in den Londoner Kensington Gardens unter dem Titel „A Capsule in Time“ eröffnet. Mit ihrem Entwurf möchte sie zu einem Nachdenken über das Permanente und das Vergängliche anregen.
"A Capsule in Time" wurde von Marina Tabassum, Marina Tabassum Architects (MTA), entworfen.
Visual: Marina Tabassum Architects (MTA). Courtesy Serpentine
Die Architektur des Pavillons
„Bei der Konzeption haben wir über den vergänglichen Charakter des Auftrags nachgedacht, der uns wie eine Kapsel der Erinnerung und der Zeit erscheint“, sagt Marina Tabassum. „Die Beziehung zwischen Zeit und Architektur ist faszinierend: zwischen Dauerhaftigkeit und Vergänglichkeit, Geburt, Alter und Verfall; Architektur strebt danach, die Zeit zu überdauern.“ Im bengalischen Delta, ihrer Heimat, sei Architektur flüchtig, da die Behausungen oft mit dem Lauf der Flüsse ihren Standort wechselten. Architektur werde so zur Erinnerung an die belebten Räume, die durch Erzählungen fortgeführt werden.
Im Mittelpunkt steht ein kinetisches Element, bei dem sich eine der Kapselformen bewegen kann, wodurch der Pavillon in einen neuen Raum verwandelt wird.
Visual: Marina Tabassum Architects (MTA), Courtesy Serpentine
Der Pavillon 2025 erstreckt sich in Nord-Süd-Richtung und verfügt über einen zentralen Hof, der auf den Glockenturm von Serpentine South ausgerichtet ist. Inspiriert von der Tradition gewölbter Dächer von Gartenlauben, die das Tageslicht durch ihr grünes Blattwerk filtern, besteht die skulpturale Qualität des Pavillons aus vier hölzernen Kapselformen mit einer lichtdurchlässigen Fassade. Im Mittelpunkt von Tabassums Entwurf steht ein kinetisches Element, bei dem sich eine der Kapselformen bewegen kann, wodurch der Pavillon in einen neuen Raum verwandelt werden kann.
Tabassums Entwurf, der die sensorischen und spirituellen Möglichkeiten der Architektur durch den Maßstab und das Zusammenspiel von Licht und Schatten betont, bezieht sich auch auf die Geschichte und die architektonische Sprache der Shamiyana-Zelte oder Sonnensegel in Südasien. Diese in ihrer Funktion ähnlichen Strukturen bestehen aus einem von Bambusstangen getragenen Außenstoff und werden üblicherweise für Versammlungen und Feiern im Freien errichtet.
Marina Tabassum
Foto: Asif Salman
Über Marina Tabassum
Marina Tabassum (geb. 1969, Dhaka, Bangladesch) ist Architektin und Hochschullehrerin, die zahlreiche internationale Anerkennungen im Bereich der Architektur erhalten hat. Sie schloss 1995 ihr Studium an der Bangladesh University of Engineering and Technology ab. Bevor sie 2005 Marina Tabassum Architects (MTA) gründete, war Tabassum zwischen 1995 und 2005 zusammen mit Kashef Chowdhury Gründungspartnerin des in Dhaka ansässigen Büros URBANA. 1997 gewann URBANA den nationalen Wettbewerb für die Gestaltung des Unabhängigkeitsdenkmals von Bangladesch und des Unabhängigkeitsmuseums.
Tabassum ist Professorin an der Delft University of Technology in den Niederlanden. Sie hatte 2023 den Norman-Foster-Lehrstuhl an der Yale University inne und hat als Gastprofessorin an zahlreichen Universitäten gelehrt, darunter Harvard University Graduate School of Design. Sie erhielt die Ehrendoktorwürde der TU München und war von 2015 bis 2021 akademische Leiterin des Bengal Institute for Architecture, Landscapes and Settlements. 2024 wurde sie vom TIME Magazine in die Liste der 100 einflussreichsten Menschen aufgenommen.
Der Pavillon 2025 erstreckt sich in Nord-Süd-Richtung
Visual: Marina Tabassum Architects (MTA). Courtesy Serpentine
Über ihr Büro
Marina Tabassum Architects beschäftigt sich mit der Erforschung der Umweltzerstörung in Bangladesch, einem Land, das besonders mit den Auswirkungen des Klimawandels zu kämpfen hat. Das Studio konzentriert sich dabei auch auf die Rolle der Architektur bei der Verbesserung der Lebensbedingungen marginalisierter Menschen in der Region, um die Umwelt- und Lebensbedingungen der Menschen zu verbessern, wie ihr Khudi Bari (Kleines Haus) zeigt. Diese modularen Strukturen wurden 2020 für die Menschen entwickelt, die auf den Sandbänken der Flüsse Jamuna, Meghna und Teesta leben, und können bei Bedarf leicht demontiert und versetzt werden.
Programm
Die Tradition des Serpentine Pavillons begann im Jahr 2000 mit Zaha Hadid. Im Laufe des Sommers finden am Pavillon regelmäßig kulturelle Veranstaltungen statt.
Ort: Serpentine Galleries, Kensington Gardens, London
Zeit: 6. Juni-26. Oktober 2025