OBEL-Award 2025 an "HouseEurope!"

Der mit 100000 € dotierte Preis geht an eine Initiative, die das Bauen (in Europa) umkrempeln möchte

Wir haben immer wieder und begeistert über die „HouseEurope!“ Initiative berichtet, eine eingetragene gemeinnützige Organisation, die als dezidiert politisches Labor konzipiert wurde, das sich der Gestaltung von Gesetzen und der Durchführung der Europäischen Bürgerinitiative (ECI) widmet. Offenbar hat dieser Hinweis Wirkung gezeitigt, heute, am 17. Juni wurde bekanntgemacht, dass das Team um die Projektinitiatoren Arno Brandlhuber und Olaf Grawert mit dem renommierten und trotz der hohen Preissumme von 100000 € noch viel zu unbekannten OBEL Award ausgezeichnet wurde.

HouseEurope!, die eingetragene gemeinnützige Organisation, die sich als wegweisendes politisches Forum und bürgergeführte Initiative für die soziale und ökologische Umgestaltung der gebauten Umwelt in Europa einsetzt, wurde mit dem diesjährigen renommierten OBEL-Preis ausgezeichnet. Die jährlich von der OBEL-Stiftung verliehene Auszeichnung würdigt das Potenzial der Architektur, konkrete Veränderungen herbeizuführen. Die OBEL-Jury würdigt mit Blick auf den diesjährigen Schwerpunkt „Ready Made“ die Vorreiterrolle von HouseEurope! bei der Sensibilisierung und Mobilisierung der Öffentlichkeit für einen Paradigmenwechsel in der europäischen Bau- und Wohnkultur.

"HouseEurope! demonstriert das Ausmaß, die Handlungsfähigkeit und die Verantwortung, die der Architektur innewohnen. Als Architekten sind wir nicht nur Praktiker, die Anweisungen erhalten und ausführen - wir können und sollten als Bürgervertreter innerhalb des politischen und sozialen Rahmens handeln, um auf das Gemeinwohl hinzuarbeiten." - Nathalie de Vries, MVRDV, Vorsitzende der OBEL-Jury

In einer Branche, die von umweltschädlichen Abrisspraktiken und gewinnorientierter Entwicklung geprägt ist, rückt HouseEurope! die Architektur als Instrument für das politische und öffentliche Wohl in den Vordergrund. Das Ziel ist die Verabschiedung neuer EU-Gesetze, die die Renovierung und Umgestaltung von Gebäuden einfacher, erschwinglicher und sozial gerechter machen. Dazu benötigt HouseEurope! bis zum 31. Januar 2026 eine Million Unterschriften in allen EU-Mitgliedsstaaten, um das Thema in den Vordergrund des politischen Diskurses zu rücken und einen Wertewandel zu fördern. Informationen und Zugang zur Petition finden sich hier.

„HouseEurope!“ erhält den diesjährigen OBEL-Award 2025, wir gratulieren
Foto: HouseEurope!

„HouseEurope!“ erhält den diesjährigen OBEL-Award 2025, wir gratulieren
Foto: HouseEurope!

"Jede Minute wird in Europa ein Gebäude zerstört - nicht durch Naturkatastrophen, sondern durch Finanzspekulationen. Und während einige wenige davon profitieren, zahlen wir alle den Preis: mit steigenden Mieten und steigenden Temperaturen. Uns läuft die Zeit davon! HouseEurope! ist ein Aufruf zum Handeln: Unterschreiben und unterstützen Sie jetzt, um das Abrissdrama zu stoppen. Lasst uns renoviere, statt zu spekulieren!" - Olaf Grawert und Alina Kolar, HouseEurope!, Mitinitiatoren und Kampagnenleiter

Image-Kampagne "Renovate - don't speculate"
Foto: HouseEurope!

Image-Kampagne "Renovate - don't speculate"
Foto: HouseEurope!

Mit der Auszeichnung von HouseEurope! sendet die OBEL-Jury eine klare Botschaft an den Berufsstand der Architekten und an künftige Generationen von Architekten: Der Berufsstand hat die kollektive Kraft, die Systeme, die unser Zusammenleben prägen, zu hinterfragen und zu verändern. Die offizielle Verleihung des OBEL-Preises 2025 findet am 21. Oktober in Brüssel, dem Sitz der Europäischen Union, statt, wo sich die EBI mit geplanten Veranstaltungen und öffentlichen Aktionen in ganz Europa für den Wandel einsetzen wird.

Image-Kampagne "Renovate - don't speculate"
Foto: HouseEurope!

Image-Kampagne "Renovate - don't speculate"
Foto: HouseEurope!

"Wir sind stolz darauf, den diesjährigen OBEL-Preis an HouseEurope! zu verleihen - eine Wahl, die nicht nur das der Architektur innewohnende Potenzial widerspiegelt, sondern auch den Geist von OBEL demonstriert. In einem so komplexen und eingeschränkten Bereich wie dem Bauwesen kann kein einzelnes Projekt den systemischen Wandel, den wir dringend brauchen, vollständig repräsentieren. Der diesjährige Gewinner ist sowohl eine Quelle der Inspiration als auch ein Aufruf zum Handeln, und wir werden HouseEurope! dabei unterstützen, ihre Arbeit in einen breiteren globalen Kontext zu bringen.“ - Jesper Eis Eriksen, Geschäftsführender Direktor, OBEL

Weitere Informationen auf der Obel-Website