Architekturbiennale 2025

Goldener Löwe für Bahrain-Pavillon

Der Goldene Löwe der Architekturbiennale 2025 geht an den Länderpavillon des Königreichs Bahrain, der von dem Architekten Andrea Faraguna kuratiert wurde. Unter dem Titel „Heatwave“ möchte er einen konkreten Vorschlag zur Bewältigung extremer Hitzebedingungen bieten.

Da Hitzewellen immer häufiger auftreten, sei es wichtiger denn je, dass sich die Architektur mit Umweltverträglichkeit und sozialer Nachhaltigkeit befasse, heißt es in der Begründung der Jury. Als eines der Länder, die an vorderster Front von extremer Hitze betroffen sind, erforscht der Pavillon von Bahrain das Potenzial passiver Kühl- und Beschattungsstrukturen, um die Auswirkungen extremer Hitze in öffentlichen Räumen zu mildern.

"Heatwave", Nationenbeitrag des Königreichs Bahrain, mit dem Goldenen Löwen als bester Nationenbeitrag 2025 ausgezeichnet
Foto: Benedikt Kraft

"Heatwave", Nationenbeitrag des Königreichs Bahrain, mit dem Goldenen Löwen als bester Nationenbeitrag 2025 ausgezeichnet
Foto: Benedikt Kraft

"Heatwave", Nationenbeitrag des Königreichs Bahrain, mit dem Goldenen Löwen als bester Nationenbeitrag 2025 ausgezeichnet
Foto: Benedikt Kraft

"Heatwave", Nationenbeitrag des Königreichs Bahrain, mit dem Goldenen Löwen als bester Nationenbeitrag 2025 ausgezeichnet
Foto: Benedikt Kraft


Foto: Benedikt Kraft

Foto: Benedikt Kraft

Das in Venedig vorgestellte Entwurfskonzept verbindet die Idee traditioneller bahrainischer Kühltechniken mit moderner Innovation und integriert einen geothermischen Brunnen und einen Solarkamin. Eine thermohygrometrische Achse verbindet die Bodentemperaturbedingungen mit der der Außenluft und bildet einen komprimierten Raum, der durch einen modularen Boden und eine abgehängte Decke definiert wird. Im Ausstellungsraum der Artiglierie dell'Arsenale, wo die Ausgrabung eines geothermischen Brunnens nicht möglich ist, stützt sich das System auf eine mechanische Belüftung, bei der die Luft durch ein zum Kanal hin ausgerichtetes Fenster angesaugt und durch ein Netz von Kanälen und Düsen geleitet wird, um ein kontrolliertes Mikroklima zu schaffen.

Die Visualisiernung zeigt das Klimasystem im Nationenbeitrag im Arsenale
Visual: Katalog / Bahrain Authority for Culture and Antiquites, 2025

Die Visualisiernung zeigt das Klimasystem im Nationenbeitrag im Arsenale
Visual: Katalog / Bahrain Authority for Culture and Antiquites, 2025

Das architektonische Design des Ausstellungsraums wird durch einen separaten Boden und eine auskragende Decke mit identischen Abmessungen bestimmt, die von einer einzigen zentralen Säule getragen werden. Das System ist als modulare Einheit konzipiert und lässt sich unter verschiedenen städtischen Bedingungen skalieren. Die Statik von Mario Monotti und das thermomechanische Fachwissen von Alexander Puzrin tragen zu diesem innovativen System bei, das die traditionellen Methoden der Klimaregulierung in zeitgenössischen öffentlichen Räumen neu interpretiert.

Der von Andrea Faraguna kuratierte Beitrag schlägt modulare, skalierbare Strukturen vor, die schattige, thermisch regulierte Ruhebereiche bieten und zeigt, wie innovatives Design den Komfort und die Nachhaltigkeit in schwierigen Umgebungen verbessern kann. Die Baustelle dient als Brennpunkt, an dem sich Klima, Architektur und soziale Gerechtigkeit überschneiden. Dieses Thema wird in Venedig durch eine abstrakte Landschaft aus Erde und Sandsäcken angedeutet, die die Verbindung zwischen der gebauten Umwelt und der Arbeit, die sie aufrechterhält, unterstreicht, heißt es in der Pressemitteilung der Biennale.

Eine die Ausstellung begleitende Publikation enthält u.a. Beiträge über Hitzewellen, technische Forschung, Umfragen und eine Untersuchung historischer Praktiken.

Goldener Löwe der Hauptausstellung: "Canal Café" von Diller Scofidio + Renfro, Natural Systems Utilities, SODAI, Aaron Betsky, Davide Oldani, Ort: Arsenale
Foto: Benedikt Kraft

Goldener Löwe der Hauptausstellung: "Canal Café" von Diller Scofidio + Renfro, Natural Systems Utilities, SODAI, Aaron Betsky, Davide Oldani, Ort: Arsenale
Foto: Benedikt Kraft

Silberner Löwe der Hauptausstellung: "Calculating Empires: A Genealogy of Technology and Power Since 1500" von Kate Crawford, Vladan Joler, Ort: Corderie, Arsenale
Foto: Benedikt Kraft

Silberner Löwe der Hauptausstellung: "Calculating Empires: A Genealogy of Technology and Power Since 1500" von Kate Crawford, Vladan Joler, Ort: Corderie, Arsenale
Foto: Benedikt Kraft

Besondere Erwähnung: “Opera aperta”, Vatikan, kuratiert von Marina Otero Verzier und Giovanna Zabotti. Beteiligt sind Tatiana Bilbao Estudio und MAIO Architects, Ort: Complesso di Santa Maria Ausiliatrice, Fondamenta S. Gioacchin, Castello 450
Foto: Benedikt Kraft

Besondere Erwähnung: “Opera aperta”, Vatikan, kuratiert von Marina Otero Verzier und Giovanna Zabotti. Beteiligt sind Tatiana Bilbao Estudio und MAIO Architects, Ort: Complesso di Santa Maria Ausiliatrice, Fondamenta S. Gioacchin, Castello 450
Foto: Benedikt Kraft

Besondere Erwähnung: "GBR: Geology of Britannic Repair", Großbritannien, kuratiert von Owen Hopkins, Kathryn Yusoff, Kabage Karanja, Stella Mutegi, Ort: Giardini
Foto: Benedikt Kraft

Besondere Erwähnung: "GBR: Geology of Britannic Repair", Großbritannien, kuratiert von Owen Hopkins, Kathryn Yusoff, Kabage Karanja, Stella Mutegi, Ort: Giardini
Foto: Benedikt Kraft

Über Andrea Faraguna

Andrea Faraguna (geb. 1981, Italien) ist ein in Berlin lebender Architekt, der in den Bereichen Architektur, Szenografie und Verhaltensdesign arbeitet. Er studierte an der Università Iuav di Venezia (kurz: IUAV) und lehrte unter anderem an der Accademia di Architettura in Mendrisio und der Akademie der bildenden Künste Wien. Gemeinsam mit Niklas Bildstein Zaar betreibt er seit 2017 in Berlin das Architekturbüro Sub.

Besondere Erwähnungen:

“Opera aperta”, Vatikan, kuratiert von Marina Otero Verzier und Giovanna Zabotti. Beteiligt sind Tatiana Bilbao Estudio und MAIO Architects, Ort: Complesso di Santa Maria Ausiliatrice, Fondamenta S. Gioacchin, Castello 450

"GBR: Geology of Britannic Repair", Großbritannien, kuratiert von Owen Hopkins, Kathryn Yusoff, Kabage Karanja, Stella Mutegi, Ort: Giardini

Goldener Löwe der Hauptausstellung:

"Canal Café" von Diller Scofidio + Renfro, Natural Systems Utilities, SODAI, Aaron Betsky, Davide Oldani, Ort: Arsenale

Silberner Löwe der Hauptausstellung:

"Calculating Empires: A Genealogy of Technology and Power Since 1500" von Kate Crawford, Vladan Joler, Ort: Corderie, Arsenale

Besondere Erwähnungen:

"Alternative Urbanism: The Self-Organized Markets of Lagos" von Tosin Oshinowo, Oshinowo Studio, Ort: Corderie, Arsenale

"Elephant Chapel" von Boonserm Premthada, Ort: Corderie, Arsenale

Löwen für ihr Lebenswerk:

Die US-amerikanische Philosophin Donna Haraway und der kürzlich verstorbene italienische Designer Italo Rota erhielten den Löwen für ihr Lebenswerk.

Jury: Hans Ulrich Obrist (Vorsitz, Schweiz), Paola Antonelli (Italien), Mpho Matsipa (Südafrika)