Überwiegend Nichtnutzen?
Die Nachnutzung des Nationalstadions und anderer Olympiabauten in Peking

In Peking denkt man nach der 40 Mrd. € teueren Olympiade auch an Nachnutzen. Im Gespräch sind hier insbesondere die beiden einzig erwähnenswerten Neubauten, das Nationalstadion und der Water Cube. Erste Fremdveranstaltung im Stadion, für das die Eigentümer rund 7 Mio. € Unterhalt pro Jahr zahlen, war im September ein Musikfestival. Das Betreiberkonsortium, das auch an einen Fußballklub vermietet, wird in der kommen den Zeit rund 50 Mio. € investieren, um in der Arena Platz für Unterhaltung, Restaurants und Geschäfte zu schaffen. Die Architekten Herzog & de Meuron bleiben hier außen vor. Wesentlich lukrativer als Vermietungen oder partielle Umnutzungen ist der Verkauf des Namens des populären Nationalstadions; das Interesse multinationaler Konzerne wird auf dreistellige Millionenbeträge beziffert.

Viel ist zur Zeit noch Spekulation, doch 70 Prozent der Wohnfläche des Olympischen Dorfes sind verkauft. So bleibt abzuwarten, ob den Prestigeobjekten der Olympiade das gleiche Schicksal droht, wie einem großen Teil der Anlagen gleich um die Ecke, die für die Asienspiele 1990 gebaut wurden: überwiegender Nichtnutzen.

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