New Foundation Beyeler ohne Renzo Piano

„Die Fondation Beyeler lädt Architekturbüros zum Studienauftrag ein“ lautet der Titel einer Presseaussendung der Stiftung Beyeler vom März 2016. Man möchte sich vergrößern. Konkret: Der wunderbare Ausstellungsraum, den Renzo Piano 1997 der Stiftung übergab, ist gekennzeichnet von vier 115 m langen Mauern aus patagonischem Porphyr, die parallel zueinander in Nord-Südrichtung verlaufen. Querwände unterteilen diese Achsen und bilden verschieden große Räume. Über dieser einfachen Raumstruktur schwebt ein flaches Glasdach, das über seine mattierten sheddachartig aufgebauten Gläser Schlagschatten vermeiden hilft und mittels beweglichen Lamellen die Lichtsteuerung übernimmt. Das ist technisch aufwändigund sicherlich heute so nicht mehr leistbar.

Leistbar allerdings soll sein ein Erweiterungsbau, für dessen Realisierung die Stiftung einen Studienauftrag an nationale und internationale Architekten vergibt. Nach Abschluss einer bereits erfolgten Präqualifikation im selektiven Verfahren hat ein Beurteilungsgremium die nachfolgenden elf Teilnehmerinnen und Teilnehmer für den Studienauftrag ausgewählt: Sou Fujimoto Architects; Junya Ishigami + Associates; Christian Kerez Zürich AG; Made In Architects; Studio Märkli; Hiroshi Nakamura & NAP Co., Ltd; Smiljan Radic; Kazuyo Sejima + Ryue Nishizawa / SANAA; Souto Moura – Arquitectos SA; Tod Williams Billie Tsien Architects und Atelier Peter Zumthor & Partner. Hier fehlt doch einer? Auch im Auswahlgremium ist Renzo Piano nicht mit dabei. Auf Nachfrage teilt die Stiftung mit, dass die zuständigen Gremiem sich „aus konzeptionellen Gründen entschieden [haben], einen neuen Architekten zu suchen, um auf diese Weise die Vielfalt des architektonischen Ensembles zu stärken. Einzig und allein deshalb wurde Renzo Pianos Büro nicht zur Teilnahme am Studienauftrag angefragt.“ Weiteres ist für den Herbst angekündigt, wir berichten. Be. K.

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