Für die Schublade viel zu gut
Europan-Beiträge werden mehr und mehr realisiert

Den ersten, europaweit ausgelobten Ideenwettbewerb gab es Ende der Achtziger Jahre, mittlerweile arbeiten die Autoren des Wett­bewerbs, der sich an Architekten unter 40 Jahre richtet, an der 11. Auflage für 2011. Die Ergebnisse von „Euopan 1-10“ sind in umfangreichen Publikationen dokumentiert, das Niveau der Einreichungen steigt mit dem wachsenden Renommee des Wettbewerbs.

Und so mag es auch nicht überraschen, dass die ausschreibenden Gemeinden, die hier kostengünstig Knowhow für ihre Planungsarbeit einkaufen können, die Wettbewerbsergebnisse als „echte“ Arbeit bewerten und die Gewinnerbüros mit der Umsetzung beauftragen. Manches Mal allerdings treffen sich auf beiden Seiten engagierte Laien, die – auf Entwerferseite – noch das freie Vokabular der Seminarsarbeiten deklinieren, andererseits – auf Ausloberseite – in solcherart abstrakter Ideenskizze nicht immer gleich das Realisierungspotential erkennen. Aktuelles Beispiel hierfür das „Europan 9 Projekt“ „Frei­lichtbühne Spremberg“ von Saskia Hebert und Matthias Lohmann, Berlin. Die Schwierigkeit mit der Lesbarkeit ihrer Präsentation „mit der schlechtesten Grafik“ ließ die Verantwortlichen erst ein anderes Konzept favorisieren bevor sie den Wert des Beitrages der Berliner erkannten. Und ihn umsetzten.

Mit herausragenden Realisierungen wie aktuell dieser (oder der in Neu-Ulm, dem „Kompaktblock“ von Florian Krieger, Darmstadt) beweist Europan zunehmend, wie groß der Bedarf an professioneller wie zugleich überdurchschnittlich intelligenter Planersicht ist. Europan 11 startet Anfang 2011. Thema: „Welche Architektur für nachhaltige Städte?“ Ich bin gespannt! Be. K.


x