Erweiterung Kunstmuseum Liechtenstein

Manchmal gehen Architekturgeschichten als Erfolgsgeschichten in die Architekturgeschichte ein: Mit dem schwarzen Monolithen Kunstmuseum Liechtenstein in Vaduz begründeten vor 15 Jahren die Architekten Morger, Degelo und Kerez ihr Renommee. Nur acht Jahre später, 2008, gewann Meinrad Morger zusammen mit Fortunat Dettli den Wettbewerb für einen Erweiterungsbau. In dem nun weißen Kubus mit 20 m Kantenlänge zeigt die auf die klassische Moderne spezialisierte Hilti Art Foundation rund 50 Arbeiten aus der Sammlung, im Untergeschoss und Erdgeschoss präsentiert der Vaduzer und zweite Bauherr, Norman Huber, seine Uhrenkollek­tion.

Der dreigeschossige Neubau (plus zwei Untergeschosse) steht auf 36 Betonpfählen mit bis zu 25 m Länge leicht abgerückt vom schwarzen Museumsbau, von dem aus er über das 1. Untergeschoss erschlossen wird. In den Obergeschossen mit unterschiedlichen Raumhöhen wird mit Kunst- bzw. im 1. Untergeschoss und 5. Obergeschoss mit Tageslicht beleuchtet. Die weiße Fassade wird durch vier Fensterbänder gegliedert. Die Statik (Dr. Schwartz Consulting AG mit Wenaweser & Partner Bauingenieure AG) ist anspruchsvoll. So ruht beispielsweise das komplette Volumen auf nur drei stützenden Wandelementen aus Ortbeton.

Der Erweiterungsbau hat eine BGF von 2 900 m² und kostete rund 20 Mio. €. Feierlich eröffnet wurde der Bau an der Städlestraße am 23. Mai 2015.

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