DAM Preis 2024 geht nach Braunschweig

Ein alter Bekannter, das Studierendenhaus der Technischen Universität Braunschweig. Wir hatten das Projekt von Gustav Düsing und Max Hacke, Berlin, in der September-Ausgabe der DBZ ausführlich vorgestellt. Zeitgleich etwa kam die Meldung, es habe den Deutschen Architekturpreis 2023 gewonnen. Nun die dritte große Auszeichnung: Das zweigeschossige Campusgebäude, das für studentische Arbeitsplätze aller Fachrichtungen konzipiert wurde, erhält den DAM Preis 2024. Das filigrane Gebäude auf dem Zentralcampus ist direkt an der Oker gelegen und bildet einen neuen städtebaulichen Auftakt zur Hauptachse entlang des Audimax, Altgebäude, und dem Forumsplatz und gliedert sich in die bestehenden Laufwege der Studentinnen ein.

Ziel war es, einen für alle Studenten zugänglichen, multifunktionalen Raum zu schaffen, der als Ergänzung zu den bestehenden Campus-Typologien eine neue Art von zeitgemäßer Lernlandschaft bietet. Das Ergebnis ist ein offenes Raumkonzept, das vielfältige Aktivitäten unterstützt und eine flexible Umgebung für Gruppenarbeit, Seminare, Vorträge oder auch Entspannung bietet.

Das Gebäude ist vollkommen hierarchiefrei gestaltet und fördert durch freie räumliche Organisation die zwischenmenschliche Kommunikation und interdisziplinäre Wissensgenerierung von Studenten und Lehrerinnen gleichermaßen und versteht sich dabei als Gegenmodell zu Räumen der einseitigen Wissensvermittlung, wie etwa Hörsälen.

Die innovative Stahl-Holz-Hybridkonstruktion ist komplett demontierbar und folgt dem Prinzip des „Design für Rückbau“. Das auf einem quadratischen 3 x 3 m Achsmaß konzipierte Primärtragwerk, bestehend aus Trägern und Stützen, ist modular geplant und setzt sich aus dem immer gleichen 10 x 10 cm Quadrathohlprofil zusammen. Zur Vorgeschichte gehört ein ungewöhnliches Wettbewerbsverfahren, das an der Architekturfakultät unter den wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen ausgeschrieben und selbst organisiert wurde (ausführlich ab S. 42ff. in DBZ 9 | 2023).

In die letzte Runde für den DAM Preis 2024 kamen noch Florian Nagler Architekten mit „Dante II“, München, Innauer-Matt Architekten mit dem „Kunstraum Kassel“, Kassel, June14 Meyer-Grohbrügge & Chermayeff mit „Baugruppe Kurfürstenstraße“, Berlin, sowie Nalbach + Nalbach mit dem „Kantgaragenpalast“, Berlin. Seit 2007 werden mit dem Preis jährlich herausragende Bauten in Deutschland ausgezeichnet. Sie werden in einer Ausstellung im DAM und einer Publikation (Deutsches Architektur Jahrbuch 2024) präsentiert. Glückwünsche allen Ausgezeichneten! Be. K.

www.dam-online.de
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