Saltus, Jenesien/IT

Im Einklang mit der Natur zu bauen wird immer wichtiger – gerade im Hospitality-Bereich, ein Aspekt, der sich in jeder Hinsicht auszahlt! Ein schönes Beispiel hierfür ist das Eco-Designhotel Saltus in Südtirol, mit dem Planer und Betreiberinnen seine Einrichtung nach fernöstlicher Philosophie mit der umliegenden Natur in Einklang bringen möchten.

Schon bei der Materialwahl reagierten Architektin Heike Pohl und Architekt Andreas Zanier auf den Ort. Eingesetzt wurden z. B. heimische Baumaterialien wie Lärchenholz, Bienenwachs und roter Prophyr. Der Porphyr des Aushubs wurde in Form von Bodenfliesen und als Füllmaterial wiederverwendet. Wand- und Bodenbeläge sind aus Kalk und Lehm gefertigt, um Temperaturausgleich zu gewährleisten.

Aber auch das Gebäude selbst versteht sich als Rahmen für das Kunstwerk Natur – mit zahlreichen Plattformen auf verschiedenen Höhen im Innen- und Außenbereich, die immer wieder neue Blicke in die Umgebung eröffnen. Die Inneneinrichtung besteht ebenfalls aus lokalen und nachhaltigen Materialien, orientiert am japanischen Konzept Wabi Sabi: Sabi steht für die Schönheit und Reife, die Dingen innewohnt, wenn sie schon ein gewisses Alter haben und deren Werden und Leben an ihrer Abnutzung und Patina erkennbar ist. Wabi steht hingegen für rustikale Einfachheit, Frische und Stille. Es birgt ein Element der schlichten Eleganz in sich, das für die zeitlose Interieur-Gestaltung maßgeblich ist. Diese Verbindung alter und neuer Elemente verleiht den Räumlichkeiten ihren einzigartigen Charakter.

Um diese Verbindung zu erreichen, bedurfte es allerdings auch den Mut der Betreiber, genau das wegzulassen, was international als wichtiger Standard gilt. In den 26 Zimmern und zwei Suiten des Saltus gibt es keinen Fernseher, keine Kaffeemaschine, keine Alu-Tabs. Stattdessen klare Linien, und dezente Farben – nichts soll von dem besonderen Ort ablenken. Naturmaterialien wie Holz, Lehm und Stein sorgen für ein Wohlgefühl, das Gästen schon beim Betreten behutsam den Mantel des Alltags abstreift und ihnen Geborgenheit vermittelt.

Am äußeren Ende des Hauses, mitten im Wald, befindet sich der Forest Spa mit Saunen, Yoga- und Ruheraum. Letzterer wurde in eine Bodensenke unterhalb des Erdlevels integriert und lässt Spa-Besucher Wald- und Gebirgsnatur auf Augenhöhe betrachten. Das Forest Spa ist zu 99 Prozent chemiefrei, der Weg dorthin ein Meditationspfad mit verschiedenen Stationen. Ein 17m langer Skypool befindet sich am höchs­ten Punkt des Hauses und ist mit naturbelassenem Bergwasser gefüllt.

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