Offenes Lernen im Lernhaus
Was zeichnen eigentlich gute und leistungsfähige Schulen aus? Welche Qualitätsstandards sind heute notwendig, die Geltung haben für das Bauen, Umbauen oder erweitern von Schulgebäuden. Aber auch, was ist heute anders als in den 70-ger Jahren? Welche Rolle spielen Architekten, wie antwortet Architektur auf die heutigen Anforderungen? Die Antworten, das wussten wir, erhalten von einem, der sehr erfahren ist im Schulbau: Prof. Tobias Wulf, Wulf Architekten, Stuttgart, der mit uns als Heftpate das Thema „Schulbauten“ diskutierte und spannende Projekte ausgewählt hat.
„Der Schulbau beschäftigt uns sehr stark“, so Prof. Wulf. „Die Hälfte unserer Projekte, wenn nicht mehr, sind heute Schulbauten. Wir haben schon so viele Schulen gebaut. So fragen wir uns, was können wir eigentlich zum Schulbau noch beitragen? Wir wollen das umsetzen, was sich an Inhalten in der pädagogischen Landschaft verändert. Bei Montessori- oder auch Waldorf Schulen wird nach Prinzipien gebaut oder es gibt eherne Gesetze, Veränderungen werden nicht angestrebt. Aber bei den Allgemeinschulen gibt es sehr starke Veränderungen. Wir haben bei einer evangelischen Grundschule erstmals das Lernhaus-Konzept umgesetzt. Soll heißen, dass bei den Grundschulen immer vier Klassen wie in einer „WG“ zusammenleben. Das sind Ganztagsschulen und ist heute Standard.
Das Besondere an dem Lernhaus-Konzept ist, dass es sich nicht mehr auf die einzelne Klasse fokussiert, sondern auf das Miteinander der Klassen, dass der Unterricht nicht nur in den Klassenräumen stattfindet, sondern in großen Teilen auch dazwischen. Dazu gehören auch Differenzierungsräume, die von den Klassen aus zugänglich sind. Auch die Lehrer sitzen nicht mehr zentral in einem Lehrerzimmer, sondern haben zugeordnete Stützpunkte, möglichst mit Blick in die Klassenräume. Die Grundlage ist eigentlich die, dass wie in einer großen Wohnung die Schüler der vier Klassen und die Lehrer zusammen sind. Bei fast allen Schulen, die wir gebaut haben, haben wir das Prinzip mit dem Lernhaus umgesetzt. Der Klassenraum als klare umschlossene Zelle hat eine andere und neuere Form bekommen, nämlich das offene Lernen und charakterisiert die neue Form des Schulgrundrisses“. Die in diesem Sinne ausgewählten Schulbauten finden sie ab Seite 28. B.F.
In der Elbphilharmonie im „THE WESTIN“ findet am 11. Dezember der 2. Termin für das DBZ Fachforum Hotel statt. Der Designer Tassilo Bost berichteB.F.t über die Planung und Ansprüche an ein 5-Sterne-Hotel an diesem besonderen Ort im Hafen von Hamburg in der Elbphilharmonie. Dazu berichten Veranstaltungspartner über ihre Produkte und Systeme für den Hotelbau und „Joi-Design“ beschließt den Tag mit Ausblick und Tendenz für den modernen Hotelbau. Anmeldung unter: bauverlag-events.de