Karl-Marx-Allee 34
Das Café Moskau in Berlin in neuem alten Glanz

Angeblich hatten sich im Café Moskau Ost und West zu konspirativen Treffen getroffen. Jetzt ist das Zeichen ostinternationaler Verbrüderung nach einjähriger Bauzeit als Konferenzzentrum wieder eröffnet worden; für eine kaum noch als konspirativ zu bezeichnende Menschenansammlung von bis zu 2 400. Im Jahr 1964, in der Hochzeit des Kalten Krieges eröffnet, wurde das Café in den 80er Jahren im Inneren komplett umgestaltet und nach der Wende unter Denkmalschutz gestellt. Was die Berliner Clubzene nicht hinderte, hier einen angesagten Feierort gefunden zu haben, den 2007 die Nicolas Berggruen Berlin Three Properties erwarb und nach den Plänen von HSH Architekten, Berlin, umbauen ließ.

Um die heutige Nutzung als Konferenzzentrum zu ermöglichen, wurde das Gebäude funktional neu gegliedert und die gesamte Gebäudetechnik modernisiert. Die alten Sicht­achsen des zweigeschossigen Gebäudes wurden wiederhergestellt, ein neuer Eingang wurde an der Ostseite hinzugefügt, Nebenflächen minimiert. Die großflächigen Fenster konnten erhalten bleiben, alte Oberflächen wurden wiederhergestellt. Im Club im UG, der über eine dezent beleuchtete Wendeltreppe vom Foyer aus erschlossen wird, wurden die roten Ledersitznischen aus den 80er Jahren gerettet ... sehr cool!

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