Wärmepumpe, fast geschenkt?
Einen Turbolader, kurz Turbo, kennen wir alle. Der Verdichter im Auto steht für Effizienz und Beschleunigung. Nun wird der Turbo auch seitens der Bundesregierung eingesetzt und zwar in sämtlichen Belangen der Förderpolitik.
Beim Wirtschaftssektor Bau soll der Turbo die Bauleistung steigern, gleichzeitig auch die Erreichung der selbstgesteckten CO2-Ziele noch möglich machen. So fördert der Bund über die KfW seit Ende Februar 2024 den Heizungstausch: alt gegen Wärmepumpe. Und weil es ums liebe Geld geht, wird es gleich kompliziert: Es gibt eine Basisförderung (30 %), einen Klima-Geschwindigkeits-Bonus (20 %, Austausch der mindestens 20 Jahre alten Gas- oder Kohle-/Ölheizung, die aber unbedingt noch funktionieren und im Gebrauch sein muss), den einkommensabhängigen Bonus (30 % für alle Haushalte, die max. 40 000 €/Jahr verdienen) und einen Effizienzbonus (5 %, wenn man eine Wärmepumpe anschafft, die ein klimafreundliches, natürliches Kältemittel nutzt oder alternativ effiziente Wärmequellen wie Geothermie). Das wären in Summe theoretisch 85 %, allerdings ist die Förderung der privaten Investition auf maximal 70 % Zuschuss gedeckelt.
Gefördert werden Investitionskosten von maximal 30 000 €. Und weil Fördertöpfe auch schnell ausgeschöpft sind – so im vergangenen Jahr beim Förderprogramm Klimafreundlicher Neubau – bieten bereits jetzt einige Hersteller an, dass „falls der Förderantrag von der KfW abgelehnt wird, bekommen Sie die Fördersumme [von XYZ] ausbezahlt, sofern die Voraussetzungen und Bedingungen unserer Fördergarantie erfüllt sind“, was immer das heißt.
Ob die Wärmepumpen, die idealerweise mit einer Photovoltaik-Anlage installiert werden, das Stromnetz überlasten, diese Frage stellt der Förderer nicht. Er, der Bund, setzt auf den Energiewechsel und der könnte tatsächlich mehr wenden, als hochgedämmter Wohnungsbau. Be. K.