Wir jubeln schon wieder …
Die DBZ wird 60 Jahre alt
Man glaubt es kaum wie die Zeit vergeht. Wir „jubeln“ habe ich vor 10 Jahren geschrieben. Da nämlich wurde die DBZ Deutsche BauZeitschrift 50 Jahre alt. Jetzt, 10 Jahre später, mit 60 Jahren, ist es eigentlich nur ein runder Geburtstag. Den kann man groß feiern, muss man aber nicht. Immerhin ist es aber Anlass genug, insgesamt zurückzublicken, und das im Sinne von „Architektur im Wandel“. Dafür haben wir einen Sonderteil für Sie aufgelegt. Es ist der Blick zurück in die Historie der 1950er- und 1960er-Jahre. Es ist die Zeit der Altmeister der
Architektur wie Alvar Aalto, Walter Gropius, Mies van der Rohe, Frank Lloyd Wright und vielen anderen, die die Architekturrichtung vorgeben, funktionale Abläufe, den Umgang mit Formen und Materialien beispielhaft umsetzen. Einer der ganz Großen, Le Corbusier, plant und baut zu der Zeit die Wallfahrtskirche von Ronchamp, die für Architekten zum Wallfahrtsort wird. Wir schauen in dem Sonderteil zurück auf die Anfänge der DBZ und damit auf 60 Jahre Architekturgeschichte und zeigen „Architektur im Wandel“. Wir haben von uns damals veröffentlichte Projekte noch einmal fotografiert und gegenübergestellt. Es sind wunderbare Gebäude, die das Architekturverständnis und die Architektursprache der damaligen Zeit aufzeigen. Es ist mehr als nur Architekturgeschichte, die da deutlich wird. Es ist eine Architekturhaltung, die zeigt, wie wertvoll unsere gebaute Umwelt sein kann, wenn Architektur mit Anspruch geplant, gebaut und über Jahrzehnte in Würde bewahrt wird; wenn Architektur Baukultur ist. Und wir haben Anzeigenkunden gebeten, in ihren Archiven nach alten Anzeigenmotiven zu suchen. Sie wurden fündig. Entstanden ist ein Spiegelbild aus vergangenen Jahrzehnten mit werblichen Aussagen und Bildern aus einer Zeit, die noch gar nicht so lange her ist. Das sind Botschaften, die viel Interessantes und Vergnügliches zur Architektur und zu technischen Möglichkeiten zum Sehen und Lesen beinhalten.
Wir haben in der DBZ Deutsche BauZeitschrift in den vergangenen Jahrzehnten mit informativen Beiträgen über großartige Bauwerke von namhaften Architekten und Ingenieuren immer das Besondere der Bauaufgabe in architektonischer und technischer Hinsicht herausgearbeitet. Dabei im Blick ist das Gespräch und das integrale Zusammenspiel zwischen Planern, Architekten und Ingenieuren. Es ist für uns eine der ganz großen Aufgaben, das redaktionell zu fördern und zu fordern, um in Prozessen zu einer guten Zusammenarbeit zu kommen, die den ersten Schritt zur Planungs- und Ausführungsqualität legt und im Sinne der Nachhaltigkeit ganz Großes entstehen lässt und zur Baukultur wird. Wir werden nicht nachlassen, in dem Sinne Beispielhaftes für Sie redaktionell zu begleiten und aufzuzeigen.
Herzlichst Ihr
Burkhard Fröhlich
Chefredakteur DBZ Deutsche BauZeitschrift
PS: Bauen für Kinder: Mit „60“ soll natürlich nicht nur der Rückblick, sondern auch der Blick nach vorne gerichtet werden. Eines der ganz wichtigen Themen von heute heißt: „Bauen für Kinder“. Das ist der Themenschwerpunkt dieser Ausgabe. Prof. Peter Hübner hat als Heftpate sein Plädoyer für „Schulen als Kraftorte“ gegeben: „Es gibt Klassenräume, die regen an, andere hingegen ermüden. Ein Haus darf kein rein technisch-kognitives Konstrukt sein, sondern muss daneben vielfältigen emotionalen Ansprüchen genügen. Wir brauchen Gebäude für Kinder und Jugendliche, auf die sie sich freuen, weil sie wissen, dort ist eine interessante Welt, und dort fühle ich mich wohl“.