Tankturm, Heidelberg

Der Traum eines (fast) jeden Kreativen: in ein Industriedenkmal umziehen! Wer von Mannheim kommend nach Heidelberg mit der Bahn fährt sieht wenige Meter vor der Bahnhofs-einfahrt rechterhand einen solchen Traum als ein Backsteingebäude stehen. Der Bahnwasserturm aus dem Jahr 1927, an dem bis 1973 Dampflokomotiven mit Wasser betankt wurden, stand jahrelang leer und wurde jetzt von AAg Loebner Schäfer Weber, Heidelberg, zu einem Kulturzentrum umgebaut. Und zu einem Büro, in welchem man dann selbst arbeiten darf. Zusammen mit dem Verein „Klangforum Heidelberg“ ist die  „Tankturm Betriebsgesellschaft“ in den beiden Seitenflügeln untergebracht.

Äußerlich bleibt das Haus beinahe unangetastet (Dächer neu, Balkone wie eingesteckt). Dafür wurde der ehemalige Tankturm mit einem Fassungsvermögen von etwa 330 m³ Wasser so hergerichtet, dass man zwar immer noch die alten Strukturen erkennen kann, das Volumen jetzt aber in Gänze für Veranstaltungen etc. zu nutzen ist. So wurde der Wassertank horizontal über ein Drittel seiner Breite aufgesägt, um Tageslicht in die Lounge mit Kamin und Ausblick auf die Stadt zu erhalten. In den Turmgeschossen verbindet eine als Plastik wirkende Stahltreppe die verschiedenen von der industriellen Betonkonstruktion geprägten Räume. Ein Steg durch den hohen Turmraum „Kathedrale“ macht diesen in allen Dimensionen nutzbar und die Höhe und Struktur erlebbar.

Im Ostflügel (Büro) verbinden Lufträume die Geschosse vertikal über alle Ebenen, in den Seminarräumen im Westflügel wurde diese Durchlässigkeit mittels Glasflächen erzielt. Be. K.

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