Nationalmuseum von Katar in Doha eröffnet
Ende März hat das Emirat Katar sein Nationalmuseum in Doha eröffnet. Ein weiteres, durchaus kontrovers diskutiertes, Wüstenprojekt des französischen Architekten Jean Nouvel, der sich für seinen Entwurf von „Sandrosen“ inspirieren ließ, bizarren Strukturen aus Salz und Sand, die durch Verdunstungskristallisation entstehen. Direkt an der Strandpromenade Dohas gelegen, senkt sich das 350 m lange und bis zu 40 m hohe Gebäude wasserseitig ab und gibt den Blick auf den restaurierten, königlichen Palast frei, den es ringförmig umschließt. Rund 600 diskusförmige, sich diffus überschneidende Scheiben, aus glasfaserverstärktem Hochleistungsbeton, Innen und Außen sandfarben, bilden die dramatische Form. Gerade Wände und rechte Winkel finden sich selten, Böden fallen von einem Raum zum nächsten schräg ab. Die tiefen Vor-und Rücksprünge der Scheiben dienen auch als Sonnenschutz. In elf Dauerausstellungen auf über 40 000 m² wird die Geschichte des Wüstenstaats abgebildet. Um die komplexe Geometrie darstellen zu können, wurde das Projekt, an dessen Realisierung auch das Büro Werner Sobek beteiligt war, mithilfe eines BIM-Modell realisiert „in das alle beteiligten Fachplaner und ausführenden Firmen ihre Planungsergebnisse kontinuierlich einspeisen konnten“.