Menschen
Am 28. September 2017 verstarb in Köln der Architekt Erich Schneider-Wessling. Geboren am 22. Juni 1931 in Weßling im Landkreis Starnberg, führte Schneider-Wessling seit 1960 ein eigenes Architekturbüro in der Domstadt. Acht Jahre später gründete er dort die Architekten- und Ingenieurgemeinschaft „BAUTURM“ und im folgenden Jahr die Arbeitsgruppe „Urbanes Wohnen“. Seit 1972 hatte er den Lehrstuhl „Stadterneuerung und Wohnen“ an der Akademie der Bildenden Künste München inne und gründete dort 1980/81 das Aufbaustudium „Reale Architektur“. Seit 1988 wirkte er darüber hinaus als Gastprofessor am Massachusetts Institute of Technology (MIT), Cambridge/USA. 1999 wurde er in die Akademie der Künste Berlin berufen und engagierte sich von Anfang an in der Sektion Baukunst für die Belange der Baukultur. Mit seinem Tod verliert nicht nur die Kölner Architekturwelt einen präsenten und streitbaren Fürsprecher für die von ihm selbst so genannte „reale Architektur“ – also alles Gebaute, das sich an Ort, Natur, Klima, Technik, Ökonomie, Kommunikation orientiert und ganz zuerst am Menschen.
Seinen 80sten Geburtstag konnte der Architekt Jochem Jourdan am 28. September 2017 feiern. Studiert hatte er bis 1967 an der TH Darmstadt Architektur, wo er 1965 die
Diplomprüfung bei Ernst Neufert ablegte. Nach Bürogründungen in Darmstadt und Kassel ist seit 1980 der Bürositz in Frankfurt am Main. Im selben Jahr übernahm Jourdan eine Professur für Entwerfen, Bauerhaltung und Denkmalpflege an der Gesamthochschule Kassel. Der in Gießen Geborene und heute in Dreieichenhain Lebende ist Mitglied im Deutschen Werkbund und im BDA. Als ein wichtiges Werk gilt der Komplex der Landeszentralbank Hessen an der Taunusanlage in Frankfurt sowie seine stadtplanerischen Arbeiten, beispielsweise der Hochhausentwicklungsplan für Frankfurt a. M. In einem Interview mit der FR sagte er, dass noch vieles zu tun bleibt, doch die Zeit rase. „Man freut sich über jeden Tag“, von denen noch viele kommen sollen. Gratulation!
Gratulieren kann man auch der TU Graz, die unter dem Titel „Holzige Zeiten in der Architektur“ mitteilte, dass Österreichs erste Professur für Architektur und Holzbau an der
TU Graz mit Beginn des Wintersemesters 2017/18 mit dem Berliner Holzbauexperten Tom Kaden besetzt wurde. Dem Zukunftsbaustoff Holz trägt die Arge der österreichischen Holzwirtschaft, proHolz, gemeinsam mit der Wirtschaftskammer und dem Land Steiermark durch die Einrichtung der ersten österreichischen Professur für Architektur und Holzbau an der Fakultät für Architektur der TU Graz Rechnung. Tom Kaden beschäftigt sich seit über zwanzig Jahren mit dem Holzbau und ist bekannt geworden u. a. durch seine Holzhochhäuser in Berlin. Vor 15 Jahren gründete er die Bürogemeinschaft Kaden Klingbeil und seit 2015 führt er gemeinsam mit Markus Lager das Berliner Büro Kaden + Lager GmbH. Die Stiftungsprofessur Architektur und Holzbau ist auf fünf Jahre ausgelegt … holzige Zeiten!