Aktivismus an der Hochschule

In der Architekturlehre haben Dozent:innen einen großen Anteil daran, welche Themen gesetzt werden. Sie haben auch die Möglichkeit Student:innen zu animieren, aktiv für ihre Interessen einzutreten – auch über den Hochschulkontext hinaus. Was Aktivismus in der Lehre bedeutet und wie ein Engagement der Student:innen gefördert werden kann, fragten wir vier Dozent:innen verschiedener Hochschulen.

Tatjana Schneider

ist Professorin für Architekturtheorie. Sie leitet das Institut für Geschichte und Theorie der Architektur und Stadt an der TU Braunschweig.

Raus aus der Bubble: Studienreise Marseille, 2022. Reisen und sich engagieren als Teil einer breiteren Palette von Möglichkeiten, Stadt anders zu begegnen
Foto: Tatjana Schneider

Raus aus der Bubble: Studienreise Marseille, 2022. Reisen und sich engagieren als Teil einer breiteren Palette von Möglichkeiten, Stadt anders zu begegnen
Foto: Tatjana Schneider

Sind Sie Aktivistin?

In meiner Arbeit geht es um Zusammenhänge, die seit langem erforscht und artikuliert werden, konkret um die Wechselwirkungen zwischen Architektur, Bauwesen, Finanzsektor und globaler Erwärmung. Wissenschaftlich erarbeitete Erkenntnisse vertrete ich in öffentlichen Veranstaltungen und in der Lehre. Ableitungen aus dieser Arbeit verbreite ich in unterschiedlichen Formaten und Medien. Ich versuche, angemessene Wege zu finden, um den Themen, die ich untersuche, und ihrer Dringlichkeit gerecht zu werden. Häufig bedeutet dies, sich in aktuelle Diskurse, in politische Diskussionen, in Debatten einzumischen. Wenn ich zusammen mit Studierenden signifikante Leerstände untersuche und im Rahmen von Seminaren und Entwürfen Vorschläge entstehen, wie Leerstände anders verstanden oder auch neu bespielt werden können, dann gehen wir mit diesen Ideen auch an die Öffentlichkeit. Wenn wir zu Klima forschen und sich historische wie zeitgenössische Verstrickungen von Architektur und Kapital auftun, dann werden diese Erkenntnisse öffentlich publiziert, um so auch diskutiert werden zu können. Macht mich das Eintreten für diese Themen, das Beziehen von Positionen, das Einnehmen einer Haltung, die Beschäftigung mit ethischen Fragen zu einer Aktivistin? In den Augen mancher sicher. Aber ich mochte noch nie Schubladen, deshalb würde ich mich nicht als Aktivistin bezeichnen.

Kochen im öffentlichen Raum als diskursives Medium, hier mit O Allos Anthropos in der Athener Fußgängerzone, 2019
Foto: Tatjana Schneider

Kochen im öffentlichen Raum als diskursives Medium, hier mit O Allos Anthropos in der Athener Fußgängerzone, 2019
Foto: Tatjana Schneider

Welchen Stellenwert hat Aktivismus im Architekturstudium und wie lässt sich beides verbinden?

Das Agieren im immer noch vorherrschenden neo-liberal-imperialistischen Mainstream wird in der Regel nicht als Aktivismus wahrgenommen. Sich hingegen für nachhaltiges Bauen, für Nicht- oder Weniger-Bauen einzusetzen und dies als Forderung zu artikulieren und als Position zu vertreten, fällt plötzlich in die Kategorie Aktivismus. Es muss klar sein, dass Architektur nicht wertfrei ist. Sie ist immer politisch, sie bezieht immer Position. Architektur bzw. Architekt:innen mischen sich per defini­tionem immer ein, sind also immer aktivistisch. Sich dieser einfachen, aber folgenreichen Tatsache bewusst zu werden, zu verstehen, dass jede Entscheidung einen Rattenschwanz an Konsequenzen nach sich zieht, die tiefgreifende Einschnitte in sozialräumliche Gefüge zur Folge haben oder neue sozialräumliche Gefüge konstituieren, halte ich für ein wichtiges Ziel des Architekturstudiums. Diese Überlegungen sind zentral für die Lehre am Institut für Geschichte und Theorie der Architektur und Stadt der TU Braunschweig. Um diese Gemengelagen besser zu verstehen, lehren wir in diesem Zusammenhang wissenschaftliches Arbeiten: das Finden und Bearbeiten von Quellen, das Zitieren, die Anwendung unterschiedlichster methodischer Ansätze. Wir erklären wissenschaftliche Systeme, wir üben uns in der kritischen und systematischen Bewertung bestehender Zustände – mit dem Ziel, Dinge, Prozesse, Abläufe, Situationen zu verbessern; das heißt: ausbeuterische und gewaltsame Systeme ebenso wie imperialistische Lebensweisen hinter uns zu lassen und bessere Formen des Zusammenlebens zu finden.

Welche Themen bestimmen den Hochschulalltag?

Einige Themen, die Hoffnung machen. Viele andere, die kein rasches Voranschreiten versprechen.

Wie wirkt sich Ihr eigenes aktivistisches Handeln auf Ihre Lehre aus und inwiefern fördern Sie das Engagement der Student:innen?

Ich beziehe das aktuelle weltpolitische Geschehen in meine Lehre ein und zeige auf, dass viele gegenwärtige Entwicklungen auf historischen Entscheidungen beruhen. Diese historischen Entscheidungen und ihre Wirkungsweisen müssen ver­standen werden, um die vielschichtigen systemischen Ungerechtigkeiten heute angehen zu können.

Wie bereits angedeutet, gehört ein Verständnis der kapitalistischen Verstrickungen des Bauwesens, der Kommodifizierung und Finanzialisierung von Raum, der kritischen Auseinandersetzung mit Land, Ressourcen, Materialien – auch auf globaler Ebene – in die Architekturausbildung: eyes-wide-open als einzige Option. Woher kommen die Dinge? Wie und von wem werden sie produziert und gehandelt? Wer entscheidet worüber? Oder frei nach Lucius Burckhardt: Wer plant die Planung? Viel zu oft wird Architektur nicht in diesen großen Zusammenhängen gesehen, als komplexe Umweltgestaltung oder als kritische Auseinandersetzung mit gegenwärtigen Zuständen. Ich verstehe meine Rolle ganz klar darin, Praxismodelle und Handlungsoptionen aufzuzeigen, um nicht nur nicht-nachhaltige Infrastruktur- und Raumstrukturen zu überwinden, sondern auch gerechte Raumproduktionen zu ermöglichen.

Ausstellungs- und Buchprojekt Living the City, Berlin. Kuratiert mit
Lukas Feireiss und The Green Eyl, 2020 und 2021
Foto: Tatjana Schneider

Ausstellungs- und Buchprojekt Living the City, Berlin. Kuratiert mit
Lukas Feireiss und The Green Eyl, 2020 und 2021
Foto: Tatjana Schneider

Philipp Oswalt

ist Architekt und Publizist, unterrichtet seit 2006 an der Universität Kassel Architekturtheorie und Entwerfen. Von 2009 bis 2014 war er Direktor der Stiftung Bauhaus Dessau. Zu seinen wichtigen Projekten gehört die Forschung über Zwischennutzung (Urban Catalyst 2001-2003), die Zwischennutzung des Palast der Republik (2004), Shrinking Cities (2002 – 2008) und Lernort Garnisonkirche (seit 2019).


Eine Ausstellung präsentierte die Ergebnisse des Entwurfsprojekt GB X RZ im Wintersemester 2021/2022 vor Ort in den Ausstellungsräumen des Kunst- und Kreativhaus Rechenzentrum, das der geplanten Rekonstruktion des
Kirchenschiffs der einst zerstörten Garnisonkirche Potsdam weichen soll
Foto: Philipp Oswalt

Eine Ausstellung präsentierte die Ergebnisse des Entwurfsprojekt GB X RZ im Wintersemester 2021/2022 vor Ort in den Ausstellungsräumen des Kunst- und Kreativhaus Rechenzentrum, das der geplanten Rekonstruktion des
Kirchenschiffs der einst zerstörten Garnisonkirche Potsdam weichen soll
Foto: Philipp Oswalt

Sind Sie Aktivist?

Ich möchte mit meiner Arbeit zu einer positiven Entwicklung unserer Gesellschaft beitragen. Und das hat mich über die Jahre mehr und mehr in eine aktivistische Rolle gebracht. Wir haben es vielfach mit Interessens- und Zielkonflikten zu tun und da ist es wesentlich, Position zu beziehen, Partei zu ergreifen und sich zu engagieren. Und das betrifft eben nicht nur Projekte und Strukturen, an denen man als Auftragnehmer, Berater oder Amtsinhaber beteiligt ist. Aktivismus heißt ja eben gerade auch, eine gesellschaftliche Verantwortung wahrzunehmen und sich in Prozesse einzubringen, an denen man professionell erstmal gar nicht beteiligt ist, sondern sich über den Aktivismus selber eine Rolle in den Prozessen zu geben.

Welchen Stellenwert hat Aktivismus im Architekturstudium und wie lässt sich beides verbinden?

Aktivismus im Architekturstudium heißt erstmal, die Studienbedingungen, -inhalte und -formen selbst zu adressieren. Das hat meine Studienzeit sehr geprägt: Reformvorschläge, ein einsemestriger Hochschulstreik und über mehrere Jahre hinweg selbstorganisierte Lehrveranstaltungen – Entwurfswerkstätten, Seminare, Symposien und Vortragsreihen. In neuer Rolle als Hochschullehrer erlebe ich dies nun in Kassel. Immer wieder gehen inhaltliche Impulse von Studierenden aus und vor einem Jahr hat sich bei uns unter dem Label „LESS:ON“ eine Gruppe von Studierenden zusammengefunden. Das begrüße ich sehr.

Zum anderen ist mir ein Anliegen, mich mit meiner Lehre in gesellschaftliche Prozesse einzubringen. Ich habe immer wieder Projekte zu aktuellen urbanen Konflikten und Themen, ob in Berlin, Potsdam, Frankfurt oder Kassel durchgeführt. Dabei hat sich gezeigt, dass Aktivismus am Hochschulstandort am nachhaltigsten ist, weil die Studierenden dann weit über das eigentliche Semester hinaus an den Themen dranblieben und sich längerfristig einbringen. So will ich mich jetzt mehr auf Kassel selbst fokussieren.

Welche Themen bestimmen den Hochschulalltag an Ihrer Hochschule?

Inhaltlich im Vordergrund stehen seit einiger Zeit die Klimakrise, Bauwende und Verkehrswende in all ihren Facetten. Als zweites die soziale Frage, vom Bodeneigentum über Bauherrenschaften bis zur sozialen Lage der Studierenden selbst. Ich selber setze mit meiner Arbeit zu Abriss und Rekonstruktion zudem einen Fokus auf Erinnerungskultur und Geschichtspolitik. Die Frage von Diversität ist in einer stark zuwanderungsgeprägten Stadt wie Kassel auch wichtig. Aber neben den inhaltlichen Themen stehen auch methodische Fragen im Raum: Wie kann man mit Gestaltung in die Gesellschaft einwirken? Welche Rolle spielen Demokratisierung und Teilhabe? Was lässt sich mit Real­laboren erforschen?

Wie wirkt sich Ihr eigenes aktivistisches Handeln auf Ihre Lehre aus und inwiefern fördern Sie das Engagement der Student:innen?

Es gibt beides: dass die Ideen und Themen von den Studierenden kommen und ich dies dann unterstütze oder dass ich selbst Impulse setze, welche die Studierenden aufgreifen und weiterentwickeln. Manchmal gelingt es auch, die Dinge zusammen zu entwickeln, das ist dann wohl für alle am befriedigendsten. Je nach Thema stellt sich schnell die Frage nach dem Schulterschluss zu zivilgesellschaftlichen Akteur:innen außerhalb der Uni. In den Gründungsjahren war unser Fachbereich in diesen Dingen recht radikal und wir sind gerade anlässlich unseres 50-jährigen Jubiläums dabei, diese Anfangsjahre nochmals anzuschauen und zu prüfen, was uns für heute inspiriert, wo wir etwas aufgreifen können oder was auch heute neu und anders ist.

Die Initiative LESS:ON startete im Sommer 2022 am Fachbereich für Architektur, Stadtplanung und Landschaftsplanung, ist aber offen für alle Student:innen. Zur Zeit gestalten zehn Student:innen die Initiative aktiv. LESS:ON veranstaltet regelmäßig Diskussionsveranstaltungen, in denen gemeinsam mit Studierenden und Lehrenden über eine zukunftsfähige Lehre diskutiert wird. Dabei geht es um Themen wie Interdisziplinarität, alternative Lehrformate, Semesterzeitpläne, studentischen Einfluss auf die Lehre und Modellbau. LESS:ON versucht, mit den Veranstaltungen eine Diskussion über die Lehre an ihrem Fachbereich zu starten und möchte darauf aufmerksam machen, dass das Nachdenken über eine Veränderung in der Planung in der Lehre anfangen muss
Foto: Less:on

Die Initiative LESS:ON startete im Sommer 2022 am Fachbereich für Architektur, Stadtplanung und Landschaftsplanung, ist aber offen für alle Student:innen. Zur Zeit gestalten zehn Student:innen die Initiative aktiv. LESS:ON veranstaltet regelmäßig Diskussionsveranstaltungen, in denen gemeinsam mit Studierenden und Lehrenden über eine zukunftsfähige Lehre diskutiert wird. Dabei geht es um Themen wie Interdisziplinarität, alternative Lehrformate, Semesterzeitpläne, studentischen Einfluss auf die Lehre und Modellbau. LESS:ON versucht, mit den Veranstaltungen eine Diskussion über die Lehre an ihrem Fachbereich zu starten und möchte darauf aufmerksam machen, dass das Nachdenken über eine Veränderung in der Planung in der Lehre anfangen muss
Foto: Less:on

Katharina Benjamin &

Angelika Hinterbrandner

sind die Macherinnen des Online-Magazins Kontextur. Katharina Benjamin ist zudem Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Konstruktion an der Technischen Universität Braunschweig. Angelika Hinterbrandner lehrt am Lehrstuhl für Architektonisches Erbe und Nachhaltigkeit an der ETH Zürich.

Sind Sie Aktivistinnen?

Wie viele Menschen unserer Generation sind wir in verschiedenen Rollen und Kontexten tätig. Wir arbeiten in publizistischen, journalistischen und wissenschaftlichen Bereichen, sind in Lehre und Forschung engagiert und verantworten eine internationale Architekturplattform. Zudem hosten wir unseren eigenen Podcast. In all diesen Projekten beschäftigen wir uns mit wiederkehrenden Fragestellungen, die wir in verschiedenen Formaten diskutieren und bearbeiten, sei es im Zwiegespräch oder im Austausch mit anderen. So versuchen wir beispielsweise einen breiten Diskurs zur sozialverträglichen Bauwende, zum Wandel der Architekturlehre und den Arbeitsbedingungen in der Archi­tektur anzustoßen und langfristig zu begleiten. Unsere Inhalte erreichen eine große Anzahl von Menschen aus der Architektur- und Baubranche und wir sind uns der Verantwortung bewusst, die diese Reichweite mit sich bringt. Trotzdem sehen wir uns nicht vordergründig als Aktivistinnen, auch wenn wir je nach Kontext und Konstellation als Aktivis­tinnen wahrgenommen werden.

Welchen Stellenwert hat Aktivismus im Architekturstudium und wie lässt sich beides verbinden?

In den letzten Jahren haben aktivistisches Handeln und Denken an Hochschulen und Universitäten definitiv an Bedeutung gewonnen. Studierende und Lehrende fordern immer häufiger ein Architekturstudium, das sensibel für den Klimawandel, inklusiv ist und sich auf das Entwerfen, Planen und Bauen innerhalb der sozialen und planetaren Grenzen konzentriert. Das “aktiv Werden”, um neue Inhalte einzufordern oder selbst an der Hochschule zu gestalten, ist kein Einzelfall mehr, wie die vielen Initiativen zeigen, die in den letzten Jahren entstanden sind. Von der ifa.diaspora an der  TU Berlin über bauhaus.besetzt an der Bauhaus-Universität Weimar, über die Parity Group, Unmasking Space oder Sekundos an der ETH Zürich sowie dem DragLab an der EPFL gibt es immer mehr Initia­tiven, die wichtige Stimmen im aktuellen Diskurs sind.

Hinzu kommen aktivistische Gruppen, die verstärkt­ in die Lehre eingebunden werden. So lehrten im Sommersemester 2023 Elisabeth Broermann und Adrian Nägel von Architects4Future als Gastpro­fes­sor:innen an der TU Berlin und die Initiative Countdown 2030 wird zum Wintersemester 2023 als Kollektiv mit 75 Personen eine Gastprofessur an der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW übernehmen.

Welche Themen bestimmen den Hochschulalltag an Ihrer Hochschule?

Auch wenn die TU Braunschweig und die ETH Zürich über 700 km voneinander entfernt sind und die Hochschullandschaften der beiden Länder einige Unterschiede aufweisen, spielen an beiden Institutionen aktuelle gesellschaftspolitische Fragestellungen eine wichtige Rolle. Das Departement ­Architektur an der ETH setzt sich – mitunter angestoßen durch die Parity Group – verstärkt mit Chancengleichheit, Diversität und Parität auseinander. Außerdem spielt die Frage nach einem tragfähigen Curriculum, das Studierende adäquat auf die Herausforderungen der Zukunft, Stichwort Bauwende, vorbereitet, eine große Rolle. Wichtig ist hierbei nicht nur die Etablierung und Verankerung neuer Inhalte und Lern- und Lehrformate, sondern auch das klar formulierte Ziel für alle Studierenden und Mitarbeitenden Lern- und Arbeitsbedingungen zu schaffen, mit denen sich Studium, Beruf und Familie vereinbaren lassen. Auch die TU Braunschweig interessiert sich für Gender- und Diversitätsperspektiven, so wurde gerade die fakultätsübergreifende Juniorprofessur Gender.Ing eingerichtet. Die berufene Jun.-Prof. Henriette Bertram befasst sich in Forschung und Lehre  u. a. mit gen-dersensibler Stadt- und Raumplanung sowie der Vereinbarkeit von Sorge- und Erwerbsarbeit.

Inwiefern fördern Sie Engagement bei den Student:innen oder wie wirkt sich ihr eigenes aktivistisches Handeln auf Ihre Lehre aus?

Die Architekturlehre hat sich seit unserer eigenen Studienzeit stark verändert. So wurde zum Beispiel an der Bauhaus-Universität Weimar ein sehr klar umrissener, westlich und modernistisch geprägter Architekturkanon vermittelt. Wir haben uns jedoch als Studierende nicht getraut, die Themen, Aufgaben und Herangehensweisen zu hinterfragen. Zudem herrschte in Korrekturen und Präsentationen ein deutlich anderer Ton.

Wir versuchen heute den Studierenden auf Augenhöhe zu begegnen und sie in Entwürfen und Übungen konstruktiv und kritisch zu begleiten. Dies stellt bei den hohen Studierendenzahlen eine große Herausforderung dar. Besonders da wir uns in einer Phase schneller Transformation befinden, in denen bewährte Konstruktionen und Bauweisen zur Disposition stehen und klimaschonende Konstruktionen aus biobasierten Materialien noch nicht ausreichend beschrieben worden sind und für Studierende geeignete Grundlagen­literatur fehlt. Ein wichtiger Teil der Lehre besteht darin, den Studierenden zu vermitteln, dass es sich immer noch lohnt aktiv zu sein und sich für etwas einzusetzen.

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