Chefkuratorin, Architektin und Romancier: Lesley Lokko

Die in Schottland geborene und in Ghana aufgewachsene Lesley Lokko wurde gestern zur Kuratorin der 18. Internationalen Architekturbiennale 2023 in Venedig ernannt

Was zudem bereits bekannt wurde: Die 18. Internationale Architekturausstellung findet von Samstag, 20. Mai bis zum Sonntag, 26. November 2023 (Pre-Opening 18. und 19. Mai) wie gewohnt in Venedig statt. Der Vorstand der Biennale di Venezia ernannte auf Empfehlung von des neuen Präsidenten, Roberto Cicutto, Lesley Lokko zur Direktorin der Architekturabteilung mit der spezifischen Aufgabe, die 18. Internationale Architekturausstellung im Jahr 2023 zu kuratieren.

Lesley Lokko (Ghana/Schottland) ist Architekturwissenschaftlerin, Pädagogin und, man lese und staune, Bestsellerautorin von mittlerweile zwölf Romanen, u. a. von Romanen wie "Die Welt zu Füßen", "Wen die Götter küssen" oder "Wie auf Wolken". Ihr dreizehnter Roman, "The Lonely Hour", erscheint 2023.

Sie ist Gründerin und Direktorin des African Futures Institute, das 2020 in Accra, Ghana, als Postgraduiertenschule für Architektur als öffentliche Veranstaltungsplattform gegründet wurde. 2015 gründete sie die Graduate School of Architecture an der Universität Johannesburg. Lesley Lokko hat in Großbritannien, den USA, Europa, Australien und Afrika gelehrt (Bartlett School of Architecture, Kingston University und London Metropolitan University in London; Iowa State University und University of Illinois in Chicago in den USA; University of Johannesburg und University von Kapstadt in Südafrika sowie an der UTS in Sydney, Australien).

Sie hat eine Reihe von Auszeichnungen für ihren Beitrag zur Architekturausbildung erhalten, darunter den RIBA Annie Spink Award for Excellence in Education 2020; den AR Ada Louise Huxtable Prize für Beiträge zur Architektur 2021. 2019 trat startete sie ihre Dekaninstelle für die Architekturfakultät an der Bernard and Anne Spitzer School of Architecture, CCNY, von der sie 2020 zurücktrat, um das schon genannte African Futures Institute in ihrem Heimatland Accra, Ghana, zu gründen.

In den letzten dreißig Jahren beschäftigte sich Lesley Lokko in ihren Arbeiten sowohl in der Architektur als auch in der Literatur mit der Beziehung zwischen „Rasse“, Kultur und Raum. Sie ist Gründerin und Chefredakteurin von FOLIO: Journal of Contemporary African Architecture. Sie ist Autorin von "White Papers, Black Marks: Race, Space and Architecture" (Minneapolis, University of Minnesota Press 2000). Sie hat einen Doktortitel in Architektur der University of London und einen BSc (Arch) und einen MArch der Bartlett School of Architecture, UCL. Derzeit ist sie Gründungsmitglied des Council on Urban Initiatives, das von LSE Cities, UN Habitat und dem UCL Institute for Innovation and Public Purpose mitbegründet wird. Lesley Lokko war Mitglied der Internationalen Jury der 17. Internationalen Architekturausstellung der Biennale di Venezia im Jahr 2020, die in 2021 coronabedingt verkürzt und verspätet eröffnet wurde, aber immerhin - oder vielleicht gerade deswegen - 300000 BesucherInnen angezogen hatte.

Welches Motto Lesley Lokko für die 18. Architekturbiennale ausgeben wird, ist noch nicht bekannt, dass die erste Frau mit afrikanischen Wurzeln im Kuratorenteam hier etwas anspruchsvolles formulieren wird, darauf deuten Lebenslauf und die Power, die diese Frau auszeichnen. Be. K.

Internationale Architekturbiennale Venedig

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