bauhaus campus berlin

aVoid: Tiny House made in Italy

Beim Besuch des bauhaus campus am Bauhaus Archiv, trafen wir auf den Italiener Leonardo di Chiara, der uns sein Tiny House im Detail vorführte

Am Bauhaus Campus Berlin wohnen die unterschiedlichsten Menschen. Initiert und irgendwie auch gelenkt von Van Bo Le-Mentzel, einem Architekten, der mit seiner Familie vor vielen Jahren aus Laos nach Deutschland geflüchtet war, arbeiten und eben auch leben junge Gestalter, Aktivisten, Denker und Träumer auf dem Parkplatz des Bauhaus Archivs in Berlin.

Dass sie dort ihre Tiny Houses, Miniaturhäuser auf Rädern, aufstellen durften, haben sie Van Bo zu verdanken, der gute Beziehungen zum Bauhaus Archiv hat. Mit seinen "Hartz IV"-Möbeln knüpfte der ehemalige Rapper und jetztige multitalentierte Zufallsarchitekt (so jedenfalls sieht er sich) an eine Bauhaustradition an, die er allerdings längst in unseren Einbauküchen verkümmert sieht. Dass sie aber tatsächlich auf dem "heiligen Boden des Bauhauses" ihre Erfindungen und Experimentiergehäuse abstellen durften, ist vor allem dem Umstand zu verdanken, dass eben auf diesem Grund im kommenden Jahr die Bagger anrücken. Und die Grube für Fundamente und Keller der Bauhaus-Erweiterung legen, für die vor fast genau zwei Jahren Volker Staab den internationalen Wettbewerb gewann.

Mit vielen anderen lebt auf dem Parkplatz der Italiener und Architekt Leonardo di Chiara in seinem "aVOID" genannten Tiny House. Wenn man Glück hat, trifft man ihn in dem von ihm selbst entworfenen und mit Hilfe großzügiger Materialsponsoren realisierten Miniaturwohnhaus. Auf weniger als 10 m² Wohnfläche zzgl. Sonnenterrasse auf dem Dach probiert Leonardo ein einfaches Leben auf Zeit. Das heisst, eigentlich optimiert er ständig an dem Gehäuse und seinem ausgetüfftelten Interior. Wer weiß, wie "aVOID_2" dann aussieht?!

Wir trafen Leonardo di Chiara beim Besuch des Campus, auf welchem wir - häufig von diesem in andere Tiny Houses umziehend - unser Monatsinterview mit Van Bo machten. Nachzulesen demnächst in der Oktober-Ausgabe der DBZ oder hier, online. Be. K.

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