Ihme Zentrum: Traum, Ruine, Zukunft

Ihme Zentrum

Traum, Ruine, Zukunft

Das Ihme Zentrum in Hannover ist eine Großsiedlung der 1960er-Jahre. Sie vereinte im Stadtteil Linden-Mitte Wohnen, Arbeiten, Einkaufen. So heterogen die Funktionen zu Beginn waren, sind sie nun auf das Wohnen reduziert. Einkaufsläden gibt es in der Großsiedlung schon lange nicht mehr. Dennoch wohnen hier immer noch Menschen – und das, wie ein Film zeigt, gerne.

Das Ihme-Zentrum – Traum, Ruine, Zukunft: Der neue Filmtrailer from Ihmezentrum on Vimeo.

Das Konzept des Ihme Zentrums war Wohnraum außerhalb, aber dennoch in der Nähe des Stadtzentrums zu schaffen. „Konzipiert wurde das Ihme-Zentrum als „Stadt in der Stadt“. Im Süden und Norden von 22-stöckigen Wohnhochhäusern eingerahmt, befinden sich dazwischen zwei fünf- und sechsstöckige Einheiten mit Wohnungen. Eine durchgängige Ladenpassage durchzieht das Ihme-Zentrum. An den äußeren Enden befinden sich größere, mehrstöckige Ladengeschäfte für Ankermieter, während dazwischen kleinere Ladenlokale dominieren. Eine fast das gesamte Zentrum unterkellernde zweistöckige Tiefgarage stellt eine große Zahl von Parkplätzen bereit.“ (Wikipedia)

Insgesamt gibt es im Ihme Zentrum 60.000 m² Verkaufsfläche und 58.300 m² Wohnfläche.

Seit 1990 hatten die Ladenflächen wechselnde Besitzer, bis 2004 kein Mieter für die Flächen zu finden war und seit 2015 aufgrund von Umbau die Flächen brach liegen.

In den 1990er-Jahren zog das Hochbauamt der Stadt Hannover in das Ihme Zentrum. Ein Signal. Weitere Ämter folgten. Dennoch kam es nicht zur Revitalisierung. Es folgte der Abbruch von Teilen des Ensembles.

Vor einem Jahr ersteigerte die Steglitzer Kreisel Berlin Grundstücks GmbH das Ihme Zentrum für 16,5 Mio. Euro. Die Haupttätigkeit der Firma mit Sitz in Charlottenburg Berlin liegt im Kauf und Verkauf von eigenen Grundstücken, Gebäuden und Wohnungen.

Doch wie geht es mit dem Ihme Zentrum nun weiter? Architekten, Politikwissenschaftler, Juristen  und Designer haben sich zusammen geschlossen, um dem Ihme Zentrum ein neues Image zu geben und Möglichkeiten für eine Weiterentwicklung des brutalistischen Gebäudes auszuloten.

In Filmen, Kampagnen etc. zeigen sie was bereits möglich ist und welches Potential sie in der Großsiedlung sehen. Am 23. August 2016 gibt es im Capitol Hochhaus (Schwarzer Bär 2) eine Diskussion mit Politikern über die Zukunft des Ihme Zentrums. 

Weitere Informationen: experimentihmezentrum.wordpress.com

Thematisch passende Artikel:

05/2019

Ihme-Zentrum in Hannover verkauft. Was nun?

Davon gibt es nicht mehr viele: Stadt-in-der-Stadt-Planungen aus den 1960er- und 1970er-Jahren in Deutschland. Viele davon sind aufgegeben, manche gesprengt, still abgerissen, andere stehen leer und...

mehr
07/2015

Generalprobe für Wege der Heilung Klinikum Siloah Hannover

62?000?m² BGF verteilen sich auf einen zweigeschossigen Sockel und ein fünfgeschossigen Riegel mit Kammstruktur mit ca. 500 Betten. Die Herausforderung des Entwurfs war, den Neubau des Klinikums...

mehr
03/2023

Ambulantes OP-Zentrum des Klinikums St. Marien, Amberg

Um die Abläufe für die ambulanten Operationen zu verbessern, wirtschaftlicher zu gestalten und den betroffenen Patient:innen ein verbessertes Umfeld bieten zu können, hat sich das Klinikum St....

mehr
04/2017

Fraunhofer-Zentrum, Kaiserslautern www.asplan.de

Die Bündelung von Kompetenzen durch eine transparente Architektur war ein Leitgedanke beim Entwurf des ca. 28?000?m² großen Fraunhofer Zentrums in Kaiserslautern. Nach Fertigstellung des vierten...

mehr
06/2019 Wohnen statt Bunker

Forum Herrenhäuser Markt, Hannover

70 Jahre prägte der größte Zivilschutzbunker von Hannover das Gebiet am Herrenhäuser Markt, nicht weit entfernt von den berühmten Barockgärten. Im Sommer 2013 kaufte die Wohnungsgenossenschaft...

mehr