Großer BDA-Preis für Volker Staab

Der Berliner Architekt erhält renommierte deutsche Architektenehrung

Der Architekt Volker Staab erhält 2011 den Großen BDA-Preis. Das entschied eine unabhängige Jury in Berlin. Der Bund Deutscher Architekten BDA würdigt mit seinem renommierten Preis das besondere Werk und das ungewöhnliche Wirken eines zeit-genössischen Architekten.


Volker Staab setzt damit die Reihe ausgezeichneter Architekten fort, an deren Anfang 1964 Hans Scharoun, später unter anderem Ludwig Mies van der Rohe, Egon Eiermann und Oswald Mathias Ungers standen, die jeweils eine spezifische Epoche der Archi-tekturgeschichte mit bestimmt und begleitet haben.

Die Jury – der die Architekturkritikerin Laura Weißmüller, der Architekturtheoretiker Prof. Dr. Gerd de Bruyn, die Architekten Prof. Dr. Annette Rudolph-Cleff, Prof. Heribert Gies, Prof. Andreas Meck und Michael Frielinghaus (Präsident des BDA) angehörten – trafen ihre Entscheidung einstimmig.

Volker Staab, so begründete die Jury ihr Votum, vereint in seinem Werk die Kunst der Architektur mit konstruktiver Präzision und hohem städtebaulichen Einfühlungs-vermögen. Der zunehmenden Technisierung von Gebäuden stellt er eine ästhetische Setzung entgegen, die in ihrer zweckgebundenen Schönheit elegante Proportionen und sinnliche Atmosphäre erreicht. Souverän und doch mit größter Bescheidenheit gegenüber dem Bestehenden entwirft Volker Staab dabei Raumschöpfungen von fesselnder Bildhaftigkeit.

In der Begründung heißt es weiter: Der Architekt Volker Staab zeichnet sich in seinem über Jahre kontinuierlich entwickelten Werk durch den Mut und durch das selbst-reflektierende Verständnis aus, auf den billigen Triumph der großen Geste zu verzichten. Sensibel und dennoch mit einer unverwechselbaren Handschrift baut er das Prägende des Ortes weiter. Damit setzt Staab für heutige Architektur einen Maßstab, wie ohne selbstherrliche Zeichensetzung auf Anforderungen unserer Zeit mit gestalterischen Mitteln zu reagieren ist.

Zu Staabs Arbeiten der letzten Jahre gehören eine Vielzahl von Museen wie das Neue Museum in Nürnberg, die Sanierung des Albertinums in Dresden, aber auch das Kanzleigebäude der Deutschen Botschaft in Mexiko und das Servicezentrum auf der Theresienwiese in München.

Die feierliche Übergabe der mit der Auszeichnung verbundenen Goldmedaille findet im Rahmen des 7. BDA-Tages am 28. Mai 2011 in Leipzig statt.

Volker Staab

1957 geboren in Heidelberg
1977 bis 1983 Studium der Architektur an der ETH Zürich
1983 Diplom an der ETH Zürich
1985 bis 1990 freie Mitarbeit im Büro Bangert, Jansen, Scholz und Schultes, Berlin
seit 1991 freiberuflicher Architekt
seit 1996 gemeinsames Büro und projektbezogene Zusammenarbeit mit Alfred Nieuwenhuizen
2002 bis 2004 Gastprofessur an der TU Berlin
2005 bis 2007 Gastprofessor an der FH Münster
2005 Berufung zum Mitglied der Akademie der Künste Berlin
seit 2007 Partnerschaft mit Alfred Nieuwenhuizen (GmbH)
2008 ‘Bundesverdienstkreuz am Bande’
2008 bis2009 Lehrtätigkeit an der Akademie der Bildenden Künste Stuttgart

www.staab-architekten.com

Bisherige Preisträger

1964 Prof. Hans Scharoun, Berlin
1966 Prof. Ludwig Mies van der Rohe, Chicago
1968 Prof. Egon Eiermann, Karlsruhe
1972 Prof. Günter Behnisch + Partner, Stuttgart
1975 Arbeitsausschuß des Evangelischen Kirchenbautages und Prof. Gottfried Böhm, Köln
1978 Prof. Carlfried Mutschler + Partner, Mannheim
1982 Prof. Frei Otto, Warmbronn
1987 Prof. Oswald Mathias Ungers, Köln
1990 Prof. Karljosef Schattner, Eichstätt
1993 Prof. Dr. Thomas Herzog, München
1996 Heinz Bienefeld, Swisttal (postum)
1999 Prof. Hanns Adrian, Hannover
2005 Prof. Dr. h.c. Meinhard von Gerkan, Hamburg; Prof. Volkwin Marg, Hamburg
2008 Prof. Joachim Schürmann und Margot Schürmann (postum), Köln

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