Werkarchiv Frei Otto

saai, Karlsruhe übernimmt 429 Modelle und Dokumente

Bereits im Februar dieses Jahres kamen 429 Architekturmodelle aus dem Atelier Frei Otto in Warmbronn an das Südwestdeutsches Archiv für Architektur und Ingenieurbau (saai) am Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Die weiteren Materialien wie Skizzen und Pläne, Akten, Fotos und Belegexemplare werden nach und nach folgen. Das KIT hat das Werkarchiv mit finanzieller Hilfe des Landes Baden-Württemberg erworben und an das saai übergeben.

Zahlreiche, auch internationale Einrichtungen wie das Centre Pompidou in Paris hatten sich um die Sammlung bemüht. Dass sie im Land bleibt, ist unter anderem dem Stuttgarter Architekten und Wissenschaftler Professor Roland Ostertag zu verdanken, der sich für den Erhalt am Universitätsstandort Baden-Württemberg einsetzte. Die Entscheidung für das saai fiel aufgrund des überzeugenden Konzepts: Während es den meisten der Mitbewerbern um eine museale Präsentation von einzelnen besonders wertvollen Modellen in Ausstellungen ging, soll der Bestand in Karlsruhe langfristig der Forschung als Grundlage dienen. Der Bestand wird in den Räumen der Staatlichen Münze Karlsruhe für wissenschaftliche, didaktische und künstlerische Zwecke bei Voranmeldung allgemein zugänglich sein.
 
Nach einer Aufarbeitungsphase in den nächsten Jahren sollen in der Folgezeit mehrere Forschungsprojekte des saai und externer Forscher zu unterschiedlichen Teilaspekten des Werkes von Frei Otto eingerichtet werden. Darüber hinaus steht das Werkarchiv als Lehrmaterial den verschiedenen Einrichtungen des KIT wie auch anderen Institutionen zur ständigen Verfügung. Das saai versteht sich dabei als Koordinationspartner für Forschung und Lehre zum Werk von Frei Otto. Die Einrichtung ist eines der bedeutendsten und größten Architekturarchive Deutschlands. Es bewahrt Bestände von über 200 Architekten und Ingenieuren mit über 1 Mio. Dokumenten.

Internet: www.kit.edu

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