Auer + Weber

Sanierung und Erweiterung Inselhalle Lindau

Die für ihre Treffen der Nobelpreisträger bekannte Inselhalle in Lindau war in die Jahre gekommen. Die 1981 erbaute Halle sollte saniert und erweitert werden. Die 2010 gestellte Wettbewerbsaufgabe sah vor, den bestehenden Saal der 10.360 m² großen Inselhalle zu erhalten und ihn um eine neue Nutzung zu erweitern. Auer + Weber, München konnten den Wettbewerb für sich entscheiden, die Bauftragung erfolgte 2014. Das Konzept der Architekten war einfach und prägnant – sie wollten den Saal von außen durch polygon gefaltete Dachflächen ablesbar machen und das Gebäude um ein Foyer erweitern, das sich ebenfalls unter dem prägnanten Dach zu einem gesamten Bild verbindet.

Fassade der Inselhalle Lindau
Für die Hülle sahen die Architekten kupferfarbene Aluminiumbleche vor, die das Gebäude komplett umgibt. Dach ebenso wie Fassade sind damit eingedeckt. Dadurch wird die Inselhalle zu einer homogenen Skulptur. Klar definierte Einschnitte und Einstülpungen im Fassadenbereich betonen die wesentlichen Gebäudeorientierungen – zum Vorplatz, zur Seepromenade sowie zum Stadttor – und akzentuieren die Zugänge, insbesondere den neuen Haupteingang, den man vom Vorplatz aus betritt.

Der Innenraum
Die Sanierung wurde auch dafür genutzt die Erschließung und die Raumaufteilung neu zu organisieren. Alle Räume gruppieren sich um den zentralen großen Saal. Ein neues großzügiges Foyer, über das der Hauptzugang zum großen Saal erfolgt, bildet den Schwerpunkt der Inselhallenerweiterung. Da der bestehende große Saal in seiner ursprünglichen gestalterischen und funktionalen Qualität erhalten werden sollte, beschränkten sich die baulichen Eingriffe im Wesentlichen darauf, ihn an die neuen Zugangssituationen anzupassen sowie die Beleuchtung und die Saaltechnik zu optimieren. Die 12 neuen Konferenzräume, die zum großen Teil ans Foyer angebunden sind, sind durch mobile Trennwände flexibel nutzbar und ermöglichen 46 Raumvariationen. Auch im Sockelgeschoss ist diese Flexibilität gegeben: die dort über ein Subfoyer angeschlossene Veranstaltungszone kann ebenfalls flexibel vergrößert werden.

Ein Lichthof versorgt den Innenraum großzügig mit Tageslicht und eröffnet den Blick zur Seepromenade. Im Erdgeschoss befinden sich das Restaurant und das Seefoyer. Das Seefoyer im Norden verbindet die Seepromenade über eine große Freitreppe mit dem Gebäude. Raumhohe Verglasungen ermöglichen den Ausblick auf den See.

Energetische Sanierung
Die energetische Sanierung des Hauses betraf primär das Saaldach und die bestehenden Kelleraußenwände. Alle weiteren Gebäudehüllflächen wurden mit den Neubauteilen ersetzt und somit energetisch optimiert.


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