Niedersächsischer Staatspreis für Architektur 2016

Niedersächsischer Staatspreis für Architektur 2016 verliehen

Der renommierte Landespreis geht an das UNESCO Weltkulturerbe Mariendom Hildesheim mit Dommuseum und Annexbauten

Ministerin Cornelia Rundt zeichnete Schilling Architekten aus Köln und Hahn Hertling von Hantelmann, Landschaftsarchitekten aus Hamburg sowie den Bauherren Domkapitel Hildesheim am 1. Juni im Alten Rathaus Hannover aus.

Schilling Architekten aus Köln und Hahn Hertling von Hantelmann, Landschaftsarchitekten aus Hamburg wurden am 1. Juni in Hannover gemeinsam mit ihrem Bauherrn Domkapitel Hildesheim mit dem Niedersächsischen Staatspreis für Architektur 2016 für die Sanierung und Modernisierung des UNESCO–Weltkulturerbes Mariendom Hildesheim mit Dommuseum und Annexbauten ausgezeichnet.

Die Jury unter Leitung des Leipziger Architekten Prof. Stefan Rettich betonte, dass die architektonische Neuinterpretation der Räume und Materialien bei gleichzeitigem Sichtbarmachen der Bauhistorie eine Collage der Zeitgeschichte entstehen lasse. Besonders überzeugend sei die städtebauliche Umgestaltung des Domhofes und die gelungene Anbindung an die Innenstadt, die zu einer Aufwertung des umgebenden Quartiers führten. Der Staatspreis steht in diesem Jahr unter dem Titel „Bauen für die Öffentlichkeit“.
 
Die Niedersächsische Sozial- und Bauministerin Cornelia Rundt überreichte den Preis am Mittwochabend im Alten Rathaus in Hannover. „Die präzisen Eingriffe, die hohe Materialqualität und die Reduktion der Formen erzeugen räumliche Spannungen, Ruhe und hohe Aufenthaltsqualitäten. Die barrierefreien Räume sind hell, freundlich und ermöglichen sowohl öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen als auch Kontemplation. Das Projekt hat eine hohe Strahlkraft in die Öffentlichkeit“, lobte Ministerin Rundt die Qualität des prämierten Projekts.
 
Wolfgang Schneider, Präsident der Architektenkammer Niedersachsen und selbst Jurymitglied, hob auch das Verfahren, in dem das Projekt zustande kam hervor: „In einem langjährigen Planungs- und Bauprozess, der einen Wettbewerb für die Freiflächengestaltung des Domhofs umfasste, arbeiteten Architekten, Landschaftsarchitekten und Bauherren stetig weiter für die optimale Lösung, passten die Ziele im Laufe der Zeit immer wieder an und kamen so gemeinsam zu einem einzigartigen Gesamtensemble, das Hildesheim überzeugend aufwertet.“
 
Der Staatspreis ist die höchste Architekturauszeichnung Niedersachsens und wird vom Land in Kooperation mit der Architektenkammer Niedersachsen vergeben. Die Jury hat den Preisträger aus 96 Bewerbungen in zwei Jurysitzungen und einer Exkursion ermittelt.
 
Aus dem Kreis der aus 11 Projekten bestehenden Engeren Wahl wurden neben dem UNESCO Weltkulturerbe Mariendom Hildesheim mit Dommuseum und Annexbauten zwei weitere Projekte für den Staatspreis nominiert.

PREISTRÄGER
 
UNESCO Weltkulturerbe Mariendom Hildesheim mit Dommuseum und Annexbauten, Hildesheim
Auszug Jurytext: „Besonders überzeugend sind darüber hinaus die städtebauliche Umgestaltung des Domhofes sowie die gelungene Anbindung an den gesamtstädtischen Kontext des Dombezirks. Die Umgestaltung des Domhofes und die gelungene Anbindung an die Innenstadt führte zu einer Aufwertung des umgebenden Quartiers.“
Entwurfsverfasser: Schilling Architekten (Prof. Johannes Schilling), Köln / Hahn Hertling von Hantelmann, Landschaftsarchitekten, Hamburg
Bauherr: Domkapitel Hildesheim

 
NOMINIERUNGEN
 
Erweiterungsbau Sprengel Museum Hannover, Hannover
Auszug Jurytext: Ein öffentlicher Bau ist zu einer öffentlichen Angelegenheit geworden. Mit dem Erweiterungsbau des Sprengelmuseums ist ein Kunststück gelungen, das dem Ort und dem Inhalt gleichermaßen gerecht wird. Der Bau ist richtungsweisend aufgrund seines ganzheitlichen Lösungsansatzes–er provoziert die Menschen, über Architektur, Baukultur und Qualitäten kontrovers zu diskutieren.
Entwurfsverfasser: Meili & Peter Architekten AG, Zürich –  Weitere Beteiligte: BAL Bauplanungs- und Steuerungs mbH, Berlin (Bauleitung) / Drewes + Speth, Hannover; Werner Sobeck, Stuttgart (Tragwerksplanung)
Bauherrin: Landeshauptstadt Hannover
 
Rathaus Bissendorf, Bissendorf
Auszug Jurytext: Durch die versetzte Anordnung der Baukörper gelingt es den Architekten beispielhaft, den öffentlichen Raum zu gliedern und neu zu definieren. Die herausgearbeiteten Freiräume des Kirchplatzes und des Bürgergartens bieten exzellente Orte öffentlichen Gemeindelebens. Mit seiner markanten Giebelform schiebt sich der Bürgersaal bis auf den Kirchplatz vor und formuliert zusammen mit dem Turmbau der St. Dyionisius Kirche eine identitätsstiftende Silhouette. Aufgrund seiner exponierten Lage im Ortsraum sowie des bis in den Dachraum offen gestalteten Innenraums wird der Ratssaal zum Sinnbild eines offen-demokratischen Gemeindelebens.
Entwurfsverfasser: Blocher Blocher Partners, Stuttgart
Bauherrin: Gemeinde Bissendorf

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