Neue Wege im Städtebau

Die 5. Architekturwoche München präsentiert das moderne Wohnquartier Gern 64 am 24. Juli 2010, München-Neuhausen

Am 24. Juli wird eines der derzeit prominentesten Modellprojekte für nachhaltige Stadtentwicklung und integratives Wohnen, Gern 64, auf der 5. Münchner Architekturwoche vorgestellt. Der Schwerpunkt der vom BDA alle zwei Jahre organisierten Bayern weiten Architekturwoche, liegt in München auf der Auseinandersetzung mit der baulichen Umwelt im Bereich der Münchner Stadtlandschaft, der Stadt an den Rändern und außerhalb ihrer administrativen Grenzen.

Unter dem Titel „Gern 64 – von der Peripherie ins Zentrum“ wird eine Baustellenführung durch das neue Areal rund um den Dom-Pedro-Platz, der im letzten Jahrhundert maßgeblich durch die historistischen Bauten des bekannten Münchner Stadtbaumeisters Hans Grässel geprägt wurde, stattfinden. Damals lag Gern an der Stadtgrenze, heute gilt esals zentrumsnah und beste Wohnlage. Im September wird das Münchner Großprojekt auf der Living 2010 in Hamburg vorgestellt.

Die drei Bauvorhaben Freiraum, Lebensraum und Individualraum fügen sich zu einer städtebaulichen Einheit. Im Zentrum des Bauprojekts Gern 64 steht das Objekt Freiraum und damit die Sanierung und Umwandlung zweier Flügel des denkmalgeschützten Heiliggeistspitals (erbaut 1904 bis 1907) in Wohnraum. Mit behutsamen und durchdachten Eingriffen des Architekturbüros Franke Rössel Rieger wird Altbestand bewahrt und neuer Wohnraum erschlossen.

Lebensraum ist ein nach Westen offenes, U-förmiges Ensemble aus zehn Häusern zwischen Haneberg-, Johann-Schmaus- und Braganza-Straße und schließt das historische Heiliggeistspital zu einer Baueinheit ab. Zehn Zinnen, Penthouse-Wohnungen im Stil freistehender Stadthäuser, krönen die sechsgeschossige Anlage. Charakteristisch ist die klare, starkhorizontal wie vertikal gegliederte Fassade, die großzügige Glasfronten und Loggien aufnimmt. Lebensraum gewann 2009 den Architekturpreis “Jung, schön und noch zu haben".

Im Norden des Dom-Pedro-Platzes errichteten 03 Architekten Individualraum: drei kompromisslos moderne Bauten mit je 18 Wohnungen, die das Split-Level-Prinzip zum Baustein kompakter dreigeschossiger Häuser mit zurückversetztem Dachgeschoss machen. Die drei avantgardistischen Zeilenbauten wurden bereits 2008 mit dem Architekturpreis “Jung, schön und noch zu haben" ausgezeichnet.

Veranstaltung: Gern 64, von der Peripherie ins Zentrum.
Baustellenführung & Get-together mit Architekten, Bauherr, Entwickler und Vermarkter.
Ort: Treffpunkt an der Ecke Taxis-/Hanebergstraße, 80634 München
Zeit: 24. Juli 2010, 14 Uhr
Weitere Informationen: Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, eine Teilnahme ist daher nur nach Anmeldung möglich.
Internet: www.architekturwoche.org
 

Thematisch passende Artikel:

Deutscher Architekturpreis 2021 entschieden

Auszeichnung für „Zusammen Wohnen“ in Hannover

SMAQ Architektur und Stadt aus Berlin erhalten den mit 30.000 Euro dotierten Deutschen Architekturpreis (DAP) 2021. Sie realisierten im Auftrag des Theo Gerlach Wohnungsbau-Unternehmens das...

mehr
02/2015

Werkstattverfahren zur Neuordnung der Museen am Kölner Dom www.stadt-koeln.de

Markante Einzelgebäude oder ein vernetzter Kulturkomplex – wie erneuert Köln seine renommierten, aber sanierungsbedürftigen Museen am Kölner Dom zu einem international beachteten Kulturquartier...

mehr
11/2018

Erster Architekturpreis der Stadt Chemnitz

Die Stadt Chemnitz hat es gerade nicht leicht, Negativschlagzeilen fokussieren die Stadt in eine rechte Ecke, in der sie sich nicht sieht. Da mag es helfen, wenn nun die Meldung kommt, dass die Stadt...

mehr
04/2016

Prallvoll und schön

Können Sie nachvollziehen, was die „phänomenologische Dynamik zwischen Freiraum und Betrachter“ darstellt? Interessiert es Sie? Wenn Sie sich dann noch fragen, warum manche dieser extrem...

mehr
11/2023

Deutscher Architekturpreis 2023 verliehen

Seit 1977 gibt es den Deutschen Architekturpreis, seit 2011 wird er vom Bundesbauministerium und der Bundesarchitektenkammer gemeinsam ausgelobt und als Staatspreis für Architektur verliehen. Mit der...

mehr