Nach der Katastrophe

Diskussionsveranstaltung über die Zukunft des Historischen Archivs am 20. April 2009, Köln

Nach der Katastrophe des Archiveinsturzes muss weiterhin nach Ursachen und Verantwortlichen gesucht werden und diese Themen wurden in den letzten Wochen mehrfach, zum Beispiel im Montagsgespräch des BDA am 23.03.2009, beleuchtet. Ebenso wichtig ist nun aber die Frage nach der konzeptionellen und räumlichen Neuaufstellung des Historischen Archivs der Stadt Köln (HAStK). Diese Frage wurde intern bereits vor dem Einsturz diskutiert, hat nun aber ungewollt eine noch größere Dringlichkeit und Brisanz erhalten. Spätestens jetzt ist den Kölnern bewusst, welche Schätze hier gesammelt wurden, von denen nun doch immer mehr, wenn auch meist in erbärmlichen Zustand, aus dem Loch in der Severinstraße geborgen werden. So besteht die Chance, sich nun mit geschärftem Bewusstsein und europaweiter Aufmerksamkeit den Aufgaben der Neuaufstellung zu widmen.  

Bereits vor dem 03.03.09 wurde darüber diskutiert, das Rheinische Bildarchiv und die Kunst- und Museumsbibliothek mit dem Historischen Archiv gemeinsam neu unterzubringen. Was sind diese beiden Einrichtungen, wie arbeiten sie und was können Synergieeffekte eines gemeinsamen Standortes sein? Neben der kulturpolitischen Aufgabe der Neuaufstellung der städtischen Archive ist die Unterbringung dieser wichtigen Kulturinstitute aber auch eine Stadtentwicklungsaufgabe. Das Landesarchiv NRW hat gerade mit einem prominent besetzten Wettbewerb einen neuen Standort für seine Bestände im Duisburger Innenhafen geplant. Hierbei war der Impuls für die Stadtentwicklung ein wichtiger Bestandteil der Planung. In Köln sollte die Diskussion über einen neuen Standort für die Archive nun erst recht mit großer Sorgfalt und Verantwortung geführt werden. Dabei muss mitbetrachtet werden, dass es nicht nur Auswirkungen des Standortes auf die Präsenz und Arbeit der Archive gibt, sondern dass diese, je nach inhaltlichem Konzept, auch einen wichtigen Impuls für eben diesen Standort geben können. 

Zu den Fragen der Neuaufstellung des Historischen Archivs der Stadt Köln, des Rheinischen Bildarchivs und der Kunst- und Museumsbibliothek referieren und diskutieren Dr. Arie Nabrings (Leiter LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrum, Landschaftsverband Rheinland), Dr. Elke Purpus (Direktorin Rheinisches Bildarchiv und Kunst- und Museumsbibliothek, Stadt Köln) und Dr. Bettina Schmidt-Czaia (Direktorin Historisches Archiv der Stadt Köln) mit Gerd Conrads (Persönlicher Referent des Kuturdezerneten, Stadt Köln), Bernd Streitberger (Dezernent für Stadtentwicklung, Planen und Bauen, Stadt Köln) und Vertretern der Parteien Kölner Stadtrat.

Veranstaltung: "Das Historische Archiv der Stadt Köln - Wie geht es weiter?"
Ort: Domforum Köln, Domkloster 3, 50667 Altstadt-Nord
Zeit: 20. April um 19.30 Uhr Kontakt: Architektur Forum Rheinland e.V., Partner im Haus der Architektur Köln
Josef-Haubrich-Hof 2, 50676 Köln
Email: architektur-forum-rheinland@hda-koeln.de
Internet: www.hda-koeln.de

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