Kinder fördern durch moderne Schulen

BMWi-Symposium "Energieeffiziente Schulgebäude" 2009

Beflügelt durch die Chancen der aktuellen Konjunkturförderung bereiten derzeit bundesweit Schulträger die energetische Sanierung ihrer Schulgebäude und ergänzende Baumaßnahmen vor. So war es nicht verwunderlich, dass das 4. Symposium "Energieeffiziente Schulen" des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) in Biberach Ende April mit über 300 Teilnehmern aus Forschung, Planung und kommunal Verantwortlichen eine Rekordbeteiligung verzeichnen konnte. Die energetische Sanierung und der effiziente Neubau von Schulen sind seit zwei Jahrzehnten Schwerpunkte der Energieforschung. So konnten den Teilnehmern sowohl die Ergebnisse abgeschlossener Modellvorhaben der letzten Jahre als auch die in diesen Monaten startenden Zukunftsprojekte aus den Bereichen Plusenergie- und 3-Liter-Haus-Schulen präsentiert werden.

Viele Redner griffen in ihren Vorträgen das Querschnittsthema Lüftung und Luftqualität in Schulen auf. Untersuchungen im In- und Ausland zeigen, dass bei einer reinen Fensterlüftung besonders im Winterhalbjahr der empfohlene Maximalwert für die Kohlendioxidkonzentration in Klassenräumen regelmäßig massiv überschritten wird. In einem Fall wurde in der Spitze mehr als das Fünffache der Empfehlung gemessen. Dabei ist der Zusammenhang zwischen aufmerksamen Lernen von Schülern und der Luftqualität im Raum offensichtlich und durch Untersuchungen belegt. Verschiedene technologische Wege, dieses zu verbessern, werden in den jetzt beginnenden Forschungsprojekten erprobt. Diese reichen vom Kastenzuluftfenster bis zur zentralen Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung.

Neben den geplanten Plusenergie-Schulen in Stuttgart und Rostock, die u. a. das Ziel verfolgen, neue Technologien zu erforschen und zur Marktreife zu entwickeln, stießen besonders die 3-Liter-Haus-Schulen auf Interesse: „Science College Overbach“, „Förderschule Olbersdorf“ und „Gymnasium Marktoberdorf“. Durch intensive Zusammenarbeit zwischen Bauherrn, Planern, öffentlichen Förderern und industriellen Partnern konnte das fast schon ruhende Projekt Overbach doch noch gebaut werden. Bei der Schule Olbersdorf fanden dank einer geplanten 1.900 m² großen, nur 5,5 cm tiefen Außenwanddämmung mit Vakuum-Isolations-Paneelen Denkmalschutz und Energieeffizienz zueinander. Das Projekt in Marktoberdorf geht bei der Ausschreibung mit dem Instrument des Erfolgscontractings neue Wege. Dabei orientiert sich die Entlohnung der beauftragten Firmen und Büros an der Erfüllung vorgegebener Energiestandards.

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