Hochhaus für Stuttgart

Städtebauliches Gutachten für den Eingang zu Stuttgart 21 entschieden

Die Entwicklung des Bahnhofareals im Rahmen von „Stuttgart 21“ eröffnet der Baden-Württembergischen Landeshauptstadt Freiräume für die Schaffung neuer innerstädtischer Quartiere mit hoher Qualität und bester Verkehrsanbindung. Besondere Bedeutung hat dabei das Baufeld 7 als Eingang zur Innenstadt, für das nun ein internationales städtebauliches Gutachten entschieden wurde. Unter Vorsitz des Präsidenten der Architektenkammer Baden-Württemberg Wolfgang Riehle votierte die Jury am 11. Oktober 2008 einstimmig für den Entwurf des Berliner Architekturbüros Grüntuch Ernst. Der 2. Preis ging an Hascher Jehle aus Berlin, Platz 3 an Wöhr Mieslinger aus Stuttgart, Platz 4 an Murphy und Jahn aus Chicago.
 
Auftraggeber des Gutachtens war die Stuttgarter Baufeld 7 Grundstücksgesellschaft mbH, die als Investor von Stuttgart 21 beabsichtigt, auf dem Grundstück ein Hochhaus zu errichten. Hierzu war im Gutachten die Ausarbeitung zweier Varianten gefordert, zum einen ein Fünf-Sterne-Hotel, zum anderen ein exklusives Wohnhaus. Die Preisträger Grüntuch Ernst Architekten wählten für beide Varianten die gleiche Kubatur und Gebäudeform; Grundrisse und Fassaden sind dagegen konsequent aus der Nutzung abgeleitet und entsprechend unterschiedlich ausgestaltet. Gemäß den Wettbewerbsanforderungen gliedert sich der Baukörper in einen mehrgeschossigen Sockel und ein Hochhaus mit bis zu 18 Stockwerken.  
Die Turmgeschosse erheben sich in einem skulpturalen Spiel gegeneinander verschobener Kuben, die das Gebäude in lesbare Einheiten gliedern und zu jeder Seite eine individuelle Kontur abbilden. Eine zweischalige Verglasung mit partiellem Siebdruck betont in der Hotelvariante die Vertikale und den skulpturalen Charakter der Kuben. Die Fassade der großzügigen, individuell geschnittenen Wohnungen dagegen öffnet sich maximal zu einem weiten Panoramablick über die Stadt. Sichtbare Geschossdecken symbolisieren hier die offenen, fließenden Raumfolgen und die horizontale Weite des Ausblicks, so die Architekten über ihr Konzept.
 
Die Jury überzeugte der selbstbewusste Auftritt am Nordeingang zu Stuttgart 21 und die gleichermaßen sehr gute Nutzbarkeit als Wohngebäude und als Hotel. Der skulpturale Baukörper besetzt die Ecke Heilbronner-/Wolframstraße überaus spannungsvoll un d leistet so einen wertvollen Beitrag zum städtebaulichen Gesamtkonzept Stuttgart 21.
Insgesamt handelt es sich bei der Arbeit um eine intelligente und sehr ansprechende Interpretation der Vorgaben des Bebauungsplans mit hervorragenden Qualitäten sowohl als Wohn- als auch als Hotelgebäude.  
Es ist beabsichtigt, die Entwürfe öffentlich auszustellen. Zeit und Ort werden noch bekannt gegeben.

Internet: www.gruentuchernst.de

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