Geburtsstunde des neuen Kunstareals

Konferenz „Kunstareal München“ diskutierte über Grundlagen für eine neue kulturelle Mitte in München

Das Ziel ist ambitioniert, aber nicht unerreichbar: Die Münchner Museumslandschaft soll in den nächsten zwei Jahrzehnten ein neues Gesicht bekommen. Mehr als 60 Experten, diskutierten, wie es aussehen soll. Auf der Konferenz „Kunstareal München“ entwickelten sie konkrete Perspektiven für die Pinakotheken, das Kunstareal und dessen städtebauliche Einbindung. 

Museen prägen das Gesicht einer Stadt und wirken weit über ihre eigentliche Funktion hinaus. Obwohl München zahlreiche Museen von Weltrang hat und die Aktivität im Kunstareal hoch ist, wirkt das Gebiet rund um die drei Pinakotheken und den Königsplatz bis heute unstrukturiert und unvollendet. Daher hat die Stiftung Pinakothek der Moderne im vergangenen Sommer zunächst die öffentliche Diskussion um die Weiterentwicklung des Kunstareals angeregt. 

Nun fand auf Initiative der Stiftung im Amerika Haus und in der Pinakothek der Moderne die internationale Konferenz „Kunstareal München“ statt. Unter fachlicher Leitung von Prof. Sophie Wolfrum, Inhaberin des Lehrstuhls für Städtebau und Regionalplanung der Technischen Universität München, wurden über 100 Fachleute in München die inhaltlichen Grundlagen für einen Masterplanwettbewerb erarbeitet. Den Veranstaltern war es gelungen, international bekannte Museumsexperten, Architekten und Stadtplaner mit Repräsentanten aller beteiligten Institutionen und Gremien an einen Tisch zu bringen.  

Auf Grundlage aller gewonnenen Ergebnisse soll dann in einem Masterplanwettbewerb eine konkrete gestalterische Lösung gesucht werden. Gesucht werden Lösungsansätze auf die Frage, wie vorhandene Raumprobleme im Einklang mit den neuesten Museumskonzepten gelöst und mit welchen architektonischen und städtebaulichen Mitteln die öffentliche Wahrnehmung der Häuser als Museen von Weltrang sicher gestellt werden können. Eine entscheidende Rolle nahm die Diskussion darüber ein, wie die Institutionen im Kunstareal miteinander architektonisch und funktional vernetzt und in ihre nächste Umgebung eingebettet werden können. 

Die Stiftung Pinakothek der Moderne wird die Ergebnisse der Konferenz „Kunstareal München“ der Öffentlichkeit in einer Dokumentation zugänglich machen.

 Internet: www.stipimo.de

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