Erweiterung der Unternehmenszentrale Gebr. Heinemann

Erweiterung der Unternehmenszentrale Gebr. Heinemann ist fertig

Der Neubau in der HafenCity Hamburg, nach Plänen von gmp Architekten, Hamburg, wurde aktuell den Nutzern übergeben

Manchmal geht es auch schnell: Ein Wettbewerb wurde ausgelobt, für den Entwurf von gmp Achitekten, Hamburg, entschieden, knappe drei Jahre später steht das Haus: die Erweiterung der Unternehmenszentrale Gebr. Heinemann. Der Entwurf für den Neubau des traditionsreichen Hamburger Handelsunternehmens überzeugte das Preisgericht damals als „ein eigenständiger städtebaulicher wie architektonischer Beitrag, der sich mit zeitloser, in sich ruhender Architektur präsentiert“. Man möchte fast schreiben „kein Wunder“, denn natürlich hatte der sich selbst so nennende Spiritus Rektor der HafenCity-Architektur, Volkwin Marg, mit aller Kraft für dieses Projekt eingesetzt.

Mit dem Maritimen Museum im Westen der Wasserbeckenlinie, das als Kaispeicher B in den Jahren 1878/79 nach Plänen der Architekten Bernhard Hanssen und Wilhelm Emil Meerwein als neugotischer Backsteinbau erbaut worden war und das vor etwa zehn Jahren zum Museum umgebaut wurde (Mirjana Markovic, Hamburg), und dem ehemaligen Heinemann-Speicher, einer 1970er-Jahre-Lagerhausarchitektur, die 2009 zum Kontorhaus Gebr. Heinemann verwandelt wurde (Ulrich Arndt, Hamburg), schließt der aktuell übergebene Neubau von gmp die südliche Kante des westlichen Brooktorhafens.

Gefordert war damals die Ergänzung der beiden genannten und schließlich schon umgenutzten Speichergebäude zu einem „Ensemble dreier markanter Baukörper – die als Zeitzeugen des 19., 20. und 21. Jahrhunderts einen harmonischen Dreiklang bilden“ sollten. Unmittelbar neben der Unternehmenszentrale sollte der Neubau mit Tiefgarage, sechs Bürogeschossen und zwei Staffelgeschossen nach den Anforderungen des Gold-Standards „Nachhaltiges Bauen in der HafenCity“ entstehen.

Und seine Haut musste, so der Projektleiter in der vom BDB der Nordländer veranstalteten Vortragsabend, Andreas Weihnacht, mit Klinker verkleidet werden. Am besten mit dem, mit dem schon der ehemalige Heinemann-Speicher verkleidet war. Die Ziegelei gab es allerdings nicht mehr, die mehr als 130.000 Steine mussten in zahlreichen Annäherungen adäquat nachgebrannt werden.

Dass der Neubau sich zwar einpasst, gleichzeitig aber auch durch seine großen und deutlich akzentuierten Fensterformate Zeitgenossenschaft verrät, macht den Bau sympathisch in einer Umgebung, die entweder wild fuchtelnd mit Formen und Farben Aufmerksamkeit heischen, oder sich in pseudohistorischem Klinkerkleid als Geschwister der Speicherstadt ausgeben. Be. K.


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