Energieeffiziente Gebäude weltweit gefragt

Weltweit ist erkannt, dass der ungehemmte steigende Energiehunger der Bevölkerung nicht mehr lange gestillt werden kann und gerade im Gebäudesektor enorme Energieeinsparpotentiale von 80 – 90 % ohne Komfortverlust liegen. In China gelten seit 1.1.2012 um 70 % strengere Energieeffizienzkriterien. In Südkorea und Kalifornien werden ab 2020 nur noch „Net zero energy buildings“ gebaut. Und in ganz Europa gilt ab 2020 das „Nearly zero energy building“ für sämtliche Neubauten. Die künftige Energieeffizienz-Richtlinie sieht für den öffentlichen Gebäudebestand in Europa eine hohe jährliche Sanierungsrate vor und dies für „Deep renovation“ – also Sanierungen mit einer mindestens 75prozentigen Energieeffizienzsteigerung.

Dass dies technisch und wirtschaftlich möglich, ist wird auf der Passivhaustagung in Hannover gezeigt. Welche sind die entscheidenden Kriterien für nachhaltiges Bauen? Ist Energieeffizienz überhaupt die richtige Lösung? Wie ist der Aufwand an grauer Energie

(Herstellungsenergie) zu bewerten? Fragen wie diese stehen im Mittelpunkt der Veranstaltung. Neben den Vorträgen bieten die Veranstalter Passivhaus Institut und proklima - Der enercity-Fonds ein umfangreiches Rahmenprogramm: Einstiegskurse, ein Handwerker-Forum und vor allem viele Exkursionen zu gebauten Objekten in der Region. Gleichzeitig präsentieren über 100 Aussteller auf der Passivhaus-Ausstellung auf 3000 m² Produkte und Lösungen für den Bau von Passivhäusern und die Modernisierung von Gebäuden.

Einen Vorgeschmack auf die Tagung bietet das Passivhaus Institut in Kooperation mit der Fachhochschule Hannover und der IG Passivhaus schon am 2. Mai mit dem Einführungsseminar „Passivhaus-Basics“ (wahlweise in Deutsch oder Englisch). Für das internationale Publikum ist der englischsprachige Workshop „Passive House components across the globe”, am, 3. Mai eine Plattform für Austausch und Kooperationen. Zahlreiche Exkursionen zu gebauten Objekten in der Region am Sonntag, 6. Mai, runden das Rahmenprogramm ab.

In 16 Arbeitsgruppen werden Vorträge präsentiert. Dabei bleibt die praktische Umsetzung des Passivhaus-Konzepts im Vordergrund: Projektbeispiele über Wohngebäuden, Tennishallen, Hotels bis hin zu Krankenhäuser in unterschiedlichen Regionen der Welt werden vorgestellt. Auf der Podiumsdiskussion zum Thema „The future of energy efficiency“ stellen Vertreter unterschiedlicher Ansätze ihre praxisorientierten Positionspapiere vor.

Im Herstellerforum, dem Vortragsprogramm der Ausstellung, vermitteln Experten und Hersteller Wissenswertes von Architektur bis zur Zertifizierung.

Eine Wanderausstellung stellt im Hannover Congress Centrum Lösungen sowohl für den Neubau als auch für die Modernisierung von Wohn- und Nichtwohngebäuden vor, die Kosten, die Fördermöglichkeiten und gebaute Beispiele. Auch vertreten ist die Ausstellung „Architekturpreis Passivhaus“. 24 gebaute Passivhaus-Projekte werden hier vorgestellt.