Dubai stoppt Bau des höchsten Gebäudes der Welt

Sinkende Immobiliennachfrage sowie Ölpreistief belasten Baubranche

Der Bau des als höchstes Gebäude der Welt geplanten Burj Dubai wird für ein ganzes Jahr ausgesetzt. Nach dem Plan des staatlichen Projektentwicklers Nachil reagiert man damit auf die veränderten Bedingungen bei Angebot und Nachfrage. Insider zeigten sich nicht überrascht von der Ankündigung des Unternehmens. Erst im November 2008 hatte Nachil angekündigt, etwa 15 Prozent seiner Belegschaft zu entlassen - dies entspricht rund 500 Mitarbeitern. Als Ursache für den Baustopp des derzeit 808 Meter hohen und 203 Etagen zählenden Towers wird spekuliert, dass die Immobilienverkaufspreise um 50 Prozent eingebrochen sind. 

Dass die Finanz- und Wirtschaftskrise nun selbst das über Jahre hinweg extrem florierende Emirat Dubai belastet, zeichnete sich bei vor Ort tätigen Beobachtern bereits seit längerem ab. Die Immobiliennachfrage habe deutlich nachgelassen, so Albeseder, geschäftsführender Gesellschafter des Kommunikations- und Finanzberaters Prime Consulting. Belastend komme vor allem der geringe Ölpreis hinzu. Bei einem Preis unter 45 Dollar/Barrel könnten viele Unternehmen nicht überleben, sagte der Fachmann.

Das ehrgeizige Mammutprojekt Burj Dubai verdrängte bereits im Sommer 2007 den in seinen Dimensionen bisherigen Spitzenreiter Taipeh 101 vom ersten Platz der höchsten Gebäude der Welt. Obwohl sich Nachil öffentlich nicht dazu äußert, gibt es bereits Gerüchte, die wegen der Finanz- und Immobilienkrise für das Burj Dubai eine geringere Höhe vermuten. Die Konkurrenz wird weiterhin im Unklaren gelassen, an welcher Höhenmarke sie sich orientieren muss.

Spekulationen über künftige Gebäude, die Investor Emaar jenseits der 900 bis 1.000 Meter bauen will, halten Konstrukteure für unrealistisch, da die Grundfundamentstruktur eines Wolkenkratzers in diesem Ausmaß nicht unlimitiert zu belasten ist. Das Emirat Dubai, das am Persischen Golf liegt und selbst keine eigenen Ölvorkommen besitzt, zog in den vergangenen Jahren Investoren und Anleger in Scharen an. Bekannt wurde Dubai dabei nicht zuletzt auch durch Aufsehen erregende Megaprojekte wie das Aufschütten der künstlichen Inselwelt Palm Island.

Internet: www.burjdubai.com

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