BDA-SARP-Award 2015 vergeben

Der Bund Deutscher Architekten BDA und der polnische Architektenverband SARP haben in Warschau den BDA-SARP-Award 2015 verliehen

Der Bund Deutscher Architekten BDA und der polnische Architektenverband SARP haben in Warschau den BDA-SARP-Award 2015 verliehen. Der bilaterale Nachwuchsförderpreis wird an Absolventen der Fachrichtung Architektur vergeben und steht unter der Schirmherrschaft von Bundesbauministerin Dr. Barbara Hendricks. Ausgezeichnet mit dem Award wurden Klara Charlotte Bindl von der RWTH Aachen für ihre Arbeit „Laleburg und sein zweites Rathaus“ und Hannes Schmidt von der Bauhaus-Universität Weimar für sein Projekt „LÜCKE. Ein temporäres Restaurant in Weimar“.

Der BDA-SARP-Award zeichnet jährlich eine herausragende Abschlussarbeit im Fach Architektur aus. Darüber hinaus arbeiten exzellente deutsche und polnische Absolventen in einem dreitägigen Workshop zusammen. 18 aus allen Nominierungen der Hochschulen ausgewählte Finalisten – jeweils neun Absolventen beider Länder – nahmen dieses Jahr in Warschau teil.

Die beiden Verbände möchten mit diesem Preis junge Architekten fördern und den Dialog zwischen jungen polnischen und deutschen Architekten stärken. Abschließender Höhepunkt des Zusammentreffens war die Preisverleihung am 15. Juni 2015. Der Präsident des BDA, Heiner Farwick, SARP-Präsident Mariusz Ścisło sowie Claas-Dietrich König aus dem Kulturreferat der Deutschen Botschaft in Polen vergaben die Auszeichnungen.

In diesem Jahr wurden fünf Arbeiten honoriert – der mit 2.500 € dotierte Preis geht an zwei Abschlussarbeiten, zudem wurden drei Anerkennungen vergeben. Der BDA-SARP-Award 2015 wurde Klara Charlotte Bindl von der RWTH Aachen für ihre Arbeit „Laleburg und sein zweites Rathaus“ und Hannes Schmidt von der Bauhaus-Universität Weimar für sein Projekt „LÜCKE. Ein temporäres Restaurant in Weimar“ zuerkannt (wir haben in der DBZ 10 I 2014 darüber berichtet). Außerdem vergab die Jury drei Anerkennungen an Karolina Wierzbicka von der Wrocław University of Technology für ihr Projekt „Central Park Wrocław“, an Sophia Martinetz von der Technischen Universität Braunschweig für ihre Arbeit „Demos und Desmos – Besucher- und Informationszentrum für den deutschen Bundestag“ und an Marcin Ewy von der Krakow University für seine Arbeit „Nowy Kleparz 2.0. Revitalisationproject of the marketplace 'Nowy Kleparz' in Kraków“.

Der Jury gehörten an: BDA-Präsidiumsmitglied Elke Reichel (Reichel Schlaier Architekten, Stuttgart), BDA, Architekt Erhard AnHe Kinzelbach (KNOWSPACE architecture + cities, Berlin), Ewa Kuryłowicz (Architektin, Warschau), Jacek Lenart (Architekt, Stettin) und Grzegorz Stiasny (Architekt, Warschau).

Preisträger BDA-SARP-Award 2015:

Der diesjährige BDA-SARP-Award zeichnet zwei Abschlussarbeiten aus, die die Spannbreite architektonischen Schaffens umschreiben: die intellektuelle Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Fragen und die konkrete Realisierung von Räumen für die Gesellschaft.

Klara Charlotte Bindl
Laleburg und sein zweites Rathaus
RWTH Aachen

Klara Charlotte Bindl transferiert mit ihrer Arbeit „Laleburg und sein zweites Rathaus“ den missglückten Rathausbau der Schildbürger in die heutige Zeit. Wie schwer es Menschen fällt, ihre individuellen Wünsche für den Bau eines sinnstiftenden Gemeinwesens den gemeinschaftlichen Anforderungen unterzuordnen, ist poetisch anhand von Zeichnungen und Texten erfahrbar. Die in einem Buch zusammengestellten Gedanken, Analysen und Beobachtungen zeigen mit großer Klarheit die menschliche Fehlbarkeit als prägendes Moment jeder Gesellschaft, der sich der Architekt bei der Schaffung eines Gemeinwesens stellen muss.

UND

Hannes Schmidt
LÜCKE. Ein temporäres Restaurant in Weimar
Bauhaus-Universität Weimar

Hannes Schmidt hat mit seinem Projekt „LÜCKE“– der Planung, der Realisierung und dem Betreiben eines temporären Restaurant-Pavillons mit Kräutergarten auf dem Areal der Bauhaus-Universität in Weimar – ein starkes Zeichen gesetzt: In einem Berufsfeld, in dem Nachwuchsarchitekten zusehends die Möglichkeiten für die Entwurfsrealisierung fehlen, zeigt Hannes Schmidt mit seinem Restaurant eindrucksvoll, dass eine exzellente Idee gepaart mit Überzeugung, Beharrlichkeit und Fachwissen in die Schaffung eines mit Leben gefüllten Ortes führen kann  – und dies bereits während des Studiums. Das Projekt besticht zudem durch seine starke Haltung gegenüber einer architektonischen Angemessenheit und Nachhaltigkeit.

Die Jury vergab 3 Anerkennungen:

Karolina Wierzbicka
Central Park Wrocław
Wrocław University of Technology

Für den mutigen Versuch, sich des exzessiven Infrastrukturerbes des 20. Jahrhunderts zu entledigen und einen der zentralen Verkehrsknotenpunkte in Breslau aufzulösen, vergibt die Jury eine Anerkennung an Karolina Wierzbicka. Das Projekt „Central Park“  zielt auf die Revitalisierung eines ausschließlich dem Straßenverkehr gewidmeten Raums  zu einem frei zugänglichen Park für die Stadtbevölkerung. Dabei bleiben Überführungen und Kreisverkehr in ihrer Struktur bestehen und werden durch eine intensive Begrünung und eine kreisförmige Teichanlage überlagert.

Sophia Martinetz
Demos und Desmos  – Besucher - und Informationszentrum für den deutschen Bundestag
Technische Universität Braunschweig

Für die Arbeit „Demos und Desmos “ von Sophia Martinetz vergibt die Jury eine Anerkennung. Die Absolventin der TU Braunschweig stellt sich der anspruchsvollen Aufgabe, ein  Besucher - und Informationszentrum für den deutschen Bundestag zu entwerfen. Es erfordert Mut, zwischen den prestigeträchtigsten Gebäuden der Republik eine Architektur  zu schaffen, die es vermag, gleichermaßen demokratische Ideale zu verkörpern und infrastrukturellen Anforderungen zu genügen ohne dabei den Genius Loci zu überlagern.

 

Marcin Ewy
Nowy Kleparz. 2.0. Revitalisationproject of the marketplace „Nowy Kleparz” in Kraków
Krakow University

Mit einer Anerkennung wird die Arbeit „Nowy Kleparz 2.0“ von Marcin Ewy, Absolvent der Universität Krakau, ausgezeichnet. Die Jury würdigt die überzeugende Weiterentwicklung eines als Markt genutzten Platzes in Krakau, der trotz seiner prominenten Lage in der  Stadt wenig Aufenthaltsqualität bietet. Dem Autor gelingt eine Revitalisierung des Platzes Nowy Kleparz mit einer zeitgenössischen und flexiblen Architektur, die vielfältige Nutzungsmöglichkeiten für Gewerbetreibende wie Stadtbewohner offeriert.

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