Ausblicke und Einblicke

DBZ Werkgespräch: Erste Veranstaltung im Vodafone Campus Düsseldorf

Wie entstehen Arbeitsplätze der Zukunft? Die Teilnehmer des DBZ Werkgesprächs konnten sich vor Ort im Vodafone Campus Düsseldorf (VCD) einen Eindruck verschaffen. In der Skylounge in der 18. Etage im Hochhaus des VCD boten Hendrik Grempe, Head of Property Vodafone Deutschland, Volker Weuthen, Gesellschafter bei HPP Architekten und Antonius Kapusta von Schüco International KG einen umfassenden Einblick in die gemeinsame Arbeit an dem Großprojekt und gaben Einblicke in vier Aspekte, die bei der Büroplanung von zentraler Bedeutung sind: Wandelbarkeit, Attraktivität und Energieeffizienz sowie eine steter Austausch zwischen den Projektbeteiligten.

Hierarchie adieu!
Der VCD bündelt die ehemaligen Standorte des Telekommunikationsunternehmens Am Seestern, Mannesmannufer, E. Leutze Straße und der Berger Allee. Insgesamt sind auf dem VCD 5000 Mitarbeiter in unterschiedlichen Arbeitsmodellen beschäftigt. Neben den bekannten Modellen des Home Offices, ist flächendeckend auf dem VCD das Desk Sharing-Prinzip eingeführt worden. Hendrik Grempe zeigte in seinem Impulsvortrag den Weg auf vom „traditionellen“ Büro zu den Open-Space Büros, die heute den Innenraum bestimmen. Es war ein radikaler Schnitt, den das Unternehmen innerhalb weniger Jahre voll zog. Von Zellenbüros, die über die Hierarchie in der Firma Aufschluss gaben, „2-Fensterachse war der Teamleiter, 3-Fensterachsen waren Abteilungsleiter, der CEO hatte 8-Fensterachsen Büroraum“, erklärt Grempe, die starren Strukturen, die auf den Büroflächen und in den Köpfen herrschten. Darauf galt es zu reagieren. Mit einer eingerichteten Musterfläche bereitete das Unternehmen die Mitarbeiter auf die neue Situation in einem Open-Space Büro vor. Gleichzeitig investierte Vodafone in etwa 1 600 Laptops und 400 Mobiltelefone, die mobile Arbeit mit Lync ermöglichen. Mit der gesamten Umstellung des Drucksystems auf on demand, drucken wo und wann man will, spart Vodafone 1,6 Mio. € jährlich. 30 % der Druckaufträge werden nicht abgeholt und nach 24 Stunden gelöscht. Grempe sprach von 83 % der Mitarbeiter, die in Umfragen ihre Zufriedenheit über ihre neue Arbeitsumgebung äußerten.

Wie ein Zahnradwerk!
Wie Volker Weuthen erläuterte, ist diese Zustimmung das Ergebnis der guten Zusammenarbeit der einzelnen Planungsbeteiligten. Die Anforderungen des Mieters und der direkte Austausch zum einen mit HPP Architekten, zum anderen mit dem Quickborner Team, Unternehmensberater für Büro- und Organisationsplanung, schärften von Anfang an die Arbeit an dem Neubau. Neben der Entwurfsplanung, in der HPP Architekten als Generalplaner fungierten, stellte Volker Weuthen den Realisierungsprozess in den Fokus seines Vortrags. In Organigrammen erklärte er den teilnehmenden Architekten und Planern wie HPP Architekten nach der LPH 4, ebenfalls die LPH 5 betreuten – den Innenausbau. Dass die Zech-Gruppe HPP Architekten nochmals beauftragten, ist ein großer Glücksfall – eine Wertschöpfungskette des Wissens! Die Fassadengestaltung des Neubaus war schon in der Entwurfsphase recht konkret formuliert worden. In unterschiedlichen Studien überprüften die Architekten den Wärmeeintrag in das Gebäude. 34 000 m² Fassadenfläche verkleiden die vier Gebäude auf dem VCD. Um den Mieter von der Fassadengestaltung zu überzeugen, bauten die Architekten ein Mock-up.

Sonderkonstruktion – Fassade
„Die Fassade ist eine Elementfassade mit einem hohen Vorfertigungsgrad, der die Montage auf der Baustelle wesentlich vereinfachte“, wie Antonius Kapusta von Schüco International berichtet. Insgesamt hat Schüco sechs Monate an den Sonderkonstruktionen – Profilen, Verbindungen etc – für den Neubau gearbeitet. Insgesamt sind 1 688 Elemente mit einem Gewicht von 500 kg verbaut. An einem Tag konnten bis zu 500 m² Fassadenfläche montiert werden. Die markanten Sonnenschutzlamellen wurden ab Werk auf die Elementfassade gebracht.

In allen Vorträgen wurde deutlich, dass eine stete Kommunikation untereinander Projekte zu einem großen Erflog bringen kann.

Im Anschluss genossen die 50 Architekten und Planer den Ausblick auf die beleuchtete Skyline von Düsseldorf bei einem Gläschen Wein.  


Das nächste DBZ Werkgespräch findet am 28. Oktober 2014 im paläon in Schöningen mit exklusiver Führung statt. Melden Sie sich jetzt an!
Einen weiteren Neubau stellt Ihnen das DBZ Werkgespräch im November vor: die EZB in Frankfurt a. M. Hier finden Sie in Kürze alle weiteren Informationen.

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