Schwebender Gesundheitsbau

KSP Jürgen Engel Architekten erhalten Architekturpreis für das Uniklinikum Ulm

Zum ersten Mal verliehen die Architekten für Krankenhausbau und Gesundheitswesen (AKG) im Bund Deutscher Architekten die Auszeichnung für hervorragende Gesundheitsbauten 2013. Insgesamt 34 Arbeiten sichtete die Jury bestehend aus Architekten, Architekturkritikern und Baudirektoren unter dem Vorsitz von Prof. Dipl.-Ing. Eckhard Gerber, Architekt BDA, Dortmund, die Chirurgie Ulm mit einer Auszeichnung.

Das von KSP Jürgen Engel Architekten gebaute Klinikum, ging aus einem Wettbewerb 2001 vor. Auf etwa 70.000 m² verteilen sich über zwei Geschosse 15 Operationssäle, 235 Pflege- und 80 Intensivpflegebetten. Ein schwebender Riegel sitzt auf einem transparenten Untergeschoss, das in die Erde gegraben ist. Gemeinsam mit den fünf Bauten bildet der schwebende Riegel eine kammartige Struktur, die ebenfalls mehrere Geschosse unter Straßenniveau verlaufen. Dadurch gelangt ausreichend Licht durch mehrere längliche Innenhöfe in die unteren Geschosse. Die Dächer der Kammstruktur bilden gleichzeitig Übergänge zum Hauptgebäude des Klinikums.

Zusammengehalten von der Fassadengestaltung, ist der Grundfarbton Grau, der durch vier Farben – Gelb, Orange, Rot und Braun – akzentuiert werden. Einzelne Fenster mit ebendiesen Farben lassen gefärbtes Licht in die Patientenzimmer. Die Farben wiederholen sich ebenfalls im Innenraum.
 
Die AKG würdigt mit der Auszeichnung das Gebäude an dem die vielfältigen Anforderungen an die Bauqualität, die Funktionalität und die Detailgenauigkeit vorbildlich gelöst wurden.

Weitere Auszeichnungen vergab die AKG an folgende Projekte:
Partikel-Therapie-Zentrum Marburg
Architekt: hammeskrause architekten bda, Stuttgart
Bauherr: Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH
 
Zentrum für Psychiatrie Friedrichshafen
Architekt: huber staudt architekten bda, Berlin
Bauherr: Südwürttembergische Zentren für Psychiatrie, Ravensburg
 
Ebenfalls vergab die AKG zwei Anerkennungen:
Kinder- und Herzzentrum der Universität Innsbruck
Architekt: Nickl + Partner Architekten AG, München, Berlin
Bauherr: TILAK Tiroler Landeskrankenanstalten GmbH, Innsbruck
 
KU 65
Architekt: GRAFT Gesellschaft von Architekten mbH, Berlin
Bauherr: Dr. med. dent. Stephan Ziegler, Berlin
Die DBZ berichtete in der Märzausgabe von der Praxis KU 65. Hier geht es zum Artikel.

Thematisch passende Artikel:

03/2023 Patient ohne Krankenakte

Wilhelmhospital, Diakonie-Klinikum Stuttgart

So manchem aufmerksamen Passanten waren die Gerüste und die sechsjährige Umbau- und Sanierungszeit aufgefallen. Waren Auftraggeberin und Planer:innen zunächst von weitgehend intakter,...

mehr
07/2015

Generalprobe für Wege der Heilung Klinikum Siloah Hannover

62?000?m² BGF verteilen sich auf einen zweigeschossigen Sockel und ein fünfgeschossigen Riegel mit Kammstruktur mit ca. 500 Betten. Die Herausforderung des Entwurfs war, den Neubau des Klinikums...

mehr
12/2023

CO2-reduzierte Riegel und Riemchen

Die Ziegelei Hebrok bringt den CO2-reduzierten „plus+ Stein“ auf den Markt: Der „plus+ Stein“ fällt bei der eigenen Riemchenproduktion als Ko-Produkt an. Aus diesem Grund hat er eine reduzierte...

mehr

Elmar Schossig: Architekt und Fotograf

Eine Ausstellung im Haus der Architekten, Düsseldorf, unter dem Titel „Form Farbe Struktur“

Elmar Schossig starb am 15. Dezember 2009 nach langer Krankheit im Alter von 59 Jahren. Um ihn posthum noch einmal zu ehren und sein bemerkenswertes fotografisches Werk zu würdigen, zeigt die...

mehr
03/2021 Organismus Krankenhaus

Vivantes Humboldt-Klinikum, Berlin Reinickendorf

Der Umgang mit dem Bestehenden ist eine typische Herausforderung im Krankenhausbau. Entspricht ein Haus nicht mehr den aktuellen Anforderungen, wird in der Regel um- und angebaut, da der Standort...

mehr