20. Bayerischer Ingenieuretag

Öffentliches Bauen – Bauen für alle?!

Bereits zum 20. Mal lud die Bayerische Ingenieurekammer-Bau zum Bayerischen Ingenieure-tag ein. Am 20. Januar 2012 drehte sich alles um das Thema „Öffentliches Bauen“.

Ob Stuttgart 21, die 3. Startbahn in München oder der Ausbau des Frankfurter Flughafens – nie zuvor haben die Bürger so sehr darauf gepocht, in die Planung öffentlicher Bauvorhaben einbezogen zu werden, wie heute. Grund genug für die Bayerische Ingenieurekammer-Bau, ihre etablierte Plattform des Bayerischen Ingenieuretags im Jahr 2012 ganz diesem hochaktuellen Thema zu widmen.

Dass das Thema einen Nerv getroffen hatte, spiegelte sich nicht zuletzt in der Tatsache, dass rund 700 Gäste der Einladung der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau in die Neue Messe München gefolgt waren. Neben drei spannenden Fachvorträgen gab es erstmals auch eine politische Diskussionsrunde mit Teilnehmern aus allen Fraktionen des Bayerischen Landtags.

Lars Thomsen, Gründer und Chief Futurist der future matters AG, wagte einen Ausblick auf das Ingenieurwesen im Jahr 2022. Mit dem Blick auf die Energiewende forderte Thomsen einen bedachten Umgang mit unseren Ressourcen und appellierte eindringlich an die Ingenieure, sich aktiv in die Diskussion einzubringen.

Prof. Dr. Johann-Dietrich Wörner, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt, berichtete von den Spannungen, denen aktuelle Verkehrs- und Städtebauprojekte zunehmend ausgesetzt sind. Beim Ausbau des Frankfurter Flughafens gab es eine frühzeitige und dauerhafte Mediation, die sehr erfolgreich verlief und die Planungszeit eher verkürzte als verlängerte. Bei Stuttgart 21 hingegen sei der Dialog viel zu spät gesucht worden, was einer der Gründe für den massiven Streit um das Projekt sei.

Wie es gelingen kann, Großprojekte und Bürgerbeteiligung in Einklang zu bringen, zeigte dann Dipl.-Ing. Judith Engel MBA am Beispiel des Wiener Hauptbahnhofs, dessen Bau sie als Projektleiterin verantwortet. Das Prinzip der „Information aus erster Hand“, also die Tatsache, dass die Projektleiter selbst den Dialog mit den Bürgern führten, wurde dort wohlwollend angenommen.

Die anschließende politische Diskussionsrunde, die der 1. Vizepräsident der Bayerischen Ingenieurkammer-Bau, Dipl.-Ing. Univ. Helmut Schütz, moderierte, war gleichzeitig Novum und Highlight des Ingenieuretags. Das Schlusswort hielt Univ.-Prof. Dr.-Ing. habil. Norbert Gebbeken, 2. Vizepräsident der Kammer, und verwies darauf, dass die Vermittlung von Planungsvorhaben und die Bürgerbeteiligung hochsensible und zunehmend wichtige Aufgaben seien. Die Bayerische Ingenieurekammer-Bau und ihre Mitglieder sind sich ihrer gesellschaftspolitischen Verantwortung bewusst und stellen sich diesen Herausforderungen.

Internet: www.bayika.de

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