Menschen

Erstmals wurde der Julius Posener Preis zum 112. Geburtstag Poseners, am 4. November 2016 vom Deutschen Werkbund Berlin in Kooperation mit der UdK an Kenneth Frampton, New York, verliehen. Zwei Jahre später erhielt ihn Jan Gehl, Kopenhagen, 2020 war Annemarie Jaeggi die glückliche. Und jetzt wurde der mit 5 000 € dotiert Preis an Angelika Fitz verliehen, deren „Arbeit und Engagement im Geiste Julius Poseners gleichzeitig auf das Gestern, Heute und Morgen gerichtet ist, deren Auseinandersetzung mit der Geschichte auf ein heutiges Verständnis und eine zukünftige Gestaltung zielt“, die, wie Posener, „engagiert öffentlich wirkt, Stellung bezieht und undogmatisch und ideologiefrei auf die Wirkung von Architektur und Stadt auf den Menschen blickt“ (Auslober).

Angelika Fitz ist seit 2017 Direktorin des Architekturzentrums Wien. Zuvor war sie bereits international als Kuratorin und Autorin im Bereich ­Architektur und Urbanismus tätig. Ihre Schwerpunkte sind die gesellschaftliche Kontextualisierung von Architektur, ökologische und soziale Gerechtigkeit der gebauten Umwelt, planetarische und feministische Perspektiven. Fitz ist international als Vortragende sowie in Beiräten und als Jurorin tätig (wie auch zuletzt bei uns, in der Jury zum Balthasar Neumann Preis 2021), u. a. ist sie Mitglied des IBA Expertenrats des Bundes in Berlin und im Advisory Board des EU Mies Award. Zahlreiche kuratorische Arbeiten rahmen das reiche Publikationswerk. 2023 können wir auf „Yasmeen Lari. Architecture for the Future“ gespannt sein, verlegt bei MIT Press. Glückwünsche nach Wien!

Daniel Libeskind erhält 2023 den Dresdner Friedenspreis. Der 76-Jährige erhalte die Auszeichnung für seine architektonische Erinnerungskultur, so der auslobende Verein „Friends of Dresden Deutschland“. Wie wenige andere Vertreter:innen seines Fachs habe er sich für das Erinnern und das Mahnen engagiert. Bekannte Bauten sind das Jüdische Museum in Berlin, das Felix Nussbaum Museum in Osnabrück oder das Militärhistorische Museum der Bundeswehr in Dresden. Der mit 10 000 € dotierte Preis wird voraussichtlich am 19. Februar 2023 in der Semperoper übergeben. Auch hier: Glückwünsche!

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