Kantine für NewWorker:innen, London/GB

Selgascano, Mehrzweckgebäude und Kantine im Design District, North Greenwich, London/GB
Foto: london road / wikimedia

Selgascano, Mehrzweckgebäude und Kantine im Design District, North Greenwich, London/GB
Foto: london road / wikimedia


Direkt südlich vom Millenium Dome auf der Greenwich-Halbinsel wurde der sogenannte „Design District“ installiert, ein – wie es auf der Homepage des Ortes heißt – „permanentes Zuhause für die Kreativwirtschaft“. So drängeln sich um einen amorphen Platz 16 Neubauten von acht Architekturbüros: 6a Architects, Adam Khan Architects, Architecture 00, HNNA, Barozzi Veiga, David Kohn Architects, Mole Architects und SelgasCano. Hier sollen sich die Kreativen jedweder Branche Raum für kurze Meetings oder jahrelange Entwicklung mieten können, also vielleicht nur einen Schreibtisch oder eine ganze Etage und wenn das nicht reicht – und es noch zu haben ist – ein ganzes Gebäude.

Das Londoner Büro HNNA war für die Masterplanung zuständig, die derart offen gehalten war, dass die acht Büros nicht auf die Entwürfe der anderen reagieren konnten. Die Bauten sollten für sich stehen, jedoch in der Gedrängtheit eine Einheit des Neuen bilden.

Natürlich sind alle Bauten – wie geplant – auffällig geraten. Sie alle werden nun verbunden durch die zentrale Kantine von SelgasCano, die sich einen guten Ruf in Sachen New Work erworben haben (s. a. DBZ 10 | 2021, HoILA Campus Second Home, Los Angeles/USA) und mit der Kantine noch einen Bürobau realisieren, das „B1“. Doch während der Bürobau durchaus klassisches Gestaltungsvokabular verwendet, zielt der Entwurf der Kantine auf das Ephemere einer Markthalle. Die ist häufig ein Ort, der mal mit Leben und Dingen gefüllt ist, dann wieder leer dasteht. Er wurde mit seiner an den Rummelplatzbau erinnernden Metallkonstruktion­struktur sehr transparent gehalten, eine klare ETFE-Membran bedeckt den zentralen Rücken über den Marktständen und einer Sitzecke auf der oberen Ebene.

Tagsüber, aber vor allem bei Dunkelheit, strahlt der „Cantine“ genannte Markt hell in die Nachbarschaft, die immer darüber informiert ist, wer und was im Inneren der Leichtbaukonstruktion zu sehen ist.

Die beiden Haupteingänge liegen gleichsam auf dem Weg des langgestreckten Zwischenraums, die Kantine ist aber auch von den Seiten aus zugänglich. Alle beweglichen Teile in der ETFE-Fassade sind aus Gründen größerer Widerstandsfähigkeit mit Polycarbonat realisiert. Be. K.

www.selgascano.net
x

Thematisch passende Artikel:

schmidt hammer lassen architects mit James Turrell

Die Architekten werden mit dem Lichtkünstler die Erweiterung „The Next Level“ des Kunstmuseums Aarhus planen und realisieren

Das “ARoS Aarhus Art Museum” im dänischen Aarhus ist das erste Museum Dänemarks, das nicht in Kopenhagen steht. Im Jahr 1859 als „Aarhus Kunstmuseum“ gegründet war das Ausstellungshausam...

mehr

Das architektonische Erbe

6. Karlsruher Tagung „ Zum aktuellen Umgang mit den Bauten der Moderne – Großbritannien“ am 30. Januar 2009 in Karlsruhe

Großbritannien, wegen seiner intensiven Planungskultur Vorbild für Leitbilder und für methodisches Vorgehen, hat stets ein eigenes Verhalten mit Stadt und Architektur geprägt. Durch anhaltendes...

mehr

Der Pritzkerpreis 2020 geht an Yvonne Farrell und Shelley McNamara, Grafton Architects

Jetzt gerade eben ist sie eingetroffen, die wie in jedem Jahr sehnlichst erwartete Nachricht aus Chicago, Illinois, USA, und nun können wir es schreiben: Yvonne Farrell und Shelley McNamara erhalten...

mehr
Ausgabe 02/2014 Internationaler Architektur-Kongress „Neues Bauen mit Stahl"

Alles ist Stahlbau. Und nicht nur die Bauten mit Stahl www.stahl-online.de, www.feuerverzinken.com

Dass es in Essen im Rahmen der DEUBAUCOM auf dem Internationalen Architektur-Kongress „Neues Bauen mit Stahl – Freies Gestalten in der modernen Architektur“ um Stahl ging, versteht sich von selbst....

mehr
Ausgabe 09/2018

Sir Richard Rogers zum Geburtstag

Dass der Architekt, der so britisch wirkt wie kaum einer, im norditalienischen Florenz das Licht der Welt erblickte – am 23. Juli 1933 – möchte man in der Rückschau beinahe als ein Menetekel...

mehr