Zwischen Tür und Zarge
Einsatz von Bandsystemen bei der
Gestaltung von Büroräumen

Bandsysteme sind für das einwandfreie und dauerhafte Öffnen und Schließen von Türen
von maßgeblicher Bedeutung. Sie haben sich in den letzten Jahrzehnten vom einfachen Bauteil zu einem variantenreichen, technisch anspruchsvollen und designorientierten Produkt entwickelt.

In Büroräumen sind Türelemente durch eine hohe Anzahl von Öffnungsfrequenzen starken Beanspruchungen ausgesetzt und müssen dauerhaft zuverlässig, lautlos und sicher funktionieren. Neben den funktionalen Merkmalen (Belastungswert, wartungsfreie Gleitlager- und komfortable Verstelltechnik) und den Designaspekten müssen sie die technischen und baurechtlichen Anforderungen zum Brand-, Rauch- und Schallschutz erfüllen.

Für die Gestaltung und Innenarchitektur von Büroräumen ist die Auswahl der Bandtechnik von Bedeutung. So werden sichtbare Rollenbänder durch die optische Wirkung des Rollendurchmessers und der Oberflächenstruktur als Gestaltungselement genutzt.

Zunehmend finden in der Sanierung von historischen Gebäuden sichtbare Rollenbänder eine Bedeutung um gestalterische Aspekte oder bestehende Denkmalschutzauflagen zu erfüllen. Aus Designsicht erfolgt immer häufiger eine flächenbündige Gestaltung von Türelementen und eine Reduzierung der Zargenansichten für ein gradliniges Erscheinungsbild. Für Türen mit schmalen Zargenkonstruktionen gibt es verschiedene Ausführungen mit reduzierten filigranen Bandrollen (Rollendurchmesser 15 mm), die optisch schmale Zargenansichten unterstützen. Schmale Zargenkonstruktionen bieten jedoch kaum Raum für den Einbau eines funktionalen Aufnahmeelements der Bandtechnik. Die Lösung ist das Versetzen des Aufnahmeelements in das Türblatt – so wird die Anforderung technisch und optisch elegant erfüllt. Der Türflügel bietet ausreichend Raum für eine stabile Aufnahme und den Einbau eines modernen Bandsystems. Entsprechend verdeckt liegende Bandtechnik ermöglicht es, Türen in eine gradlinige und flächenbündige Raumstruktur einzubinden, das Band bleibt bei geschlossener Tür unsichtbar.

Energieversorgung über die Bandtechnik

Der Bedarf, auch Bürotüren mit elektronischen Komponenten für Bedienungskomfort und Sicherheit auszustatten, wächst stetig. Hier gibt es Modelle, die eine permanente und gesicherte Energieübertragung über das Band­system direkt vom Rahmen aus unsichtbar in das Türblatt ermöglichen. So ist die Integration von Motorschlössern, Zutritts- und Türkontrollsystemen und auch Multimedia-Elementen durch die nicht sichtbare Kabelführung und die spezielle Adaptertechnik in allen Türen möglich. Das Kabel ist im Gehäuse der Bandtechnik quetschungssicher und fest integriert. Optisch bleibt die flächenbündige Raumstruktur erhalten, Tür- und Zargengeometrie werden nicht geschwächt und die ständige Energieversorgung für den Einbau von Komfort- und Sicherheitskomponenten ist gewährleistet.

Türgewicht ist nicht gleich Belastungswert

Mehr Großzügigkeit in der Innenarchitektur, flächenbündige Wandgestaltung und der Wunsch vieler Bauherren nach mehr Sicherheit und Komfort erhöhen das Gewicht und die Dimension von Türelementen. Das hat Auswirkung auf die eingesetzte Bandtechnik und ist im Vorfeld bei der Planung zu berücksichtigen. Bei der Auswahl eines Bandes wird häufig die Belastung allein mit dem Türgewicht gleichgesetzt. Die Belastung eines Türbandes kann aber durch verschiedene Einflussfaktoren wie Türengröße, hohe Öff-

nungsfrequenzen, nicht kalkulierbare Belastungen oder durch den Einsatz von automatischen Türschließern oder Drehflügelantriebe häufig um ein Vielfaches über dem Türgewicht liegen. Für Objekttüren gehören Bandsysteme mit Belastungswerten von 40 kg bis hin zur Schwerlast-Bandtechnik mit einen Belastungswert von bis 400 kg zum Lieferumfang. Bei überbreiten Türen (> 100 cm Breite), bei denen durch die Hebelwirkung zusätzliche Kräfte auftreten, kann der Einsatz eines dritten Bandes den Belastungswert maßgeblich erhöhen. Mit dem dritten Band kann das obere Bandsystem, bei dem die Hauptzugkräfte auftreten, unterstützt und entlastet werden. Normalerweise beziehen sich die Belastungswerte immer auf zwei Bandsysteme und auf ein Türenformat von 2 000 mm Höhe und 1 000 mm Breite. Schon bei einer Türbreite von 1 250 mm steigt der Belastungswert bereits um 25 %.

Türentausch ohne Zargentausch

Bei der Sanierung von bestehenden Büroräumen sind die Gründe für den Austausch alter Türen häufig die Erfüllung neuer Anforderungen an Feuer- und Schallschutz, Anpassung der Sicherheitsstandards, der Wunsch nach einer Steigerung des Komfort oder einer repräsentativeren Innenarchitektur. Hier gibt es eine Bandtechnik zum Umrüsten von Türen, ohne dass die vorhandenen Zargen ausgetauscht werden müssen. Dafür werden die Zargen mit einer Bandnietmutter für die Aufnahme der neuen Bandaufnahme vorgerüstet, um die Voraussetzung für den Einsatz moderner Bandtechnik mit einem Umrüstband zu schaffen. Die nachträgliche Montage von Umrüstbändern und Aufnahmeelementen spart Kosten und verringert den Aufwand gegenüber einem kompletten Austausch von Türelementen und Zargen. Ein weiterer Vorteil ist die einfache und zügige Montage direkt vor Ort auch bei laufendem Bürobetrieb.

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