Start der Bundesgartenschau in Koblenz
www.buga2011.de

Am 15. April wird in Koblenz die diesjährige Bundesgartenschau feierlich eröffnet. Anders als bei den vorangegangenen BUGA’s wird in diesem Jahr nicht eine urbane Brache zu einem Park revitalisiert. Diesmal findet die Gartenschau in den schon lange bestehenden Grünanlagen dreier historisch wie touristisch bedeutsamer Bauten statt: am Schloss, auf der Festung Ehrenbreitstein sowie am Deutschen Eck, dem Zusammenfluss von Rhein und Mosel. Architektonisch ist besonders interessant, wie diese Bereiche miteinander verbunden und wie die Gärten mit der angrenzenden Bebauung verzahnt wurden.

Umgesetzt wurde ein Konzept der Planungsgemeinschaft von „rmp Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten“, Bonn, „von Canal“, Koblenz, sowie von „die3“, Bonn. Sie waren 2006 als Sieger aus einem Wettbewerb hervorgegangen. Herzstück der ganzen Schau ist eine alpine Kabinenseilbahn („Bergstation“, siehe Foto), welche die Ausstellungsbereiche in der Altstadt mit den Arealen auf der preußischen Höhenfestung Ehrenbreitstein im hohen Takt verbindet.

Bedingt durch die stadträumliche Lage hatten die Planer unmittelbar am Rhein die besondere Gelegenheit, ein durchgehendes Konzept für eine neue, zeitgemäße Stadtmöblierung der vorhandenen Flanier­meile – den Rheinanlagen – zu entwickeln. So wurden etwa die Wege mit einem beigefarbenen, estrichartigen Belag versiegelt, der zwar sandgestrahlt wurde, aber wie im Straßenbau keine Dehnungsfugen aufweist. Er wirkt wie Kies, scheint aber hochwasserfest zu sein.

Auch in die allgemeine Verkehrsführung und in den öffentlichen Parkraum wurde massiv eingegriffen. So wurde die Straße „Danziger Freiheit“, welche das Deutsche Eck vom Deutschherrenhaus trennte, komplett zurückgebaut und in die Grünflächen integriert. Ferner wurde unter dem Ehrenhof des Schlosses eine Tiefgarage errichtet; was Sinnn macht, da dieser Vorplatz aus Sichtgründen unbebaubar ist und er nur mit flach wurzelnden Pflanzen begrünt wird. Für Koblenz ist die BUGA 2011 definitiv ein Gewinn. Robert Mehl, Aachen

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